Christoph Schlingensief ist tot:"So schön kanns im Himmel gar nicht sein!"

Ein großer deutscher Regisseur geht, ein Provokateur, ein Moralist. Christoph Schlingensief hat im Alter von 49 Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren. Wichtige Stationen seiner Karriere

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Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot

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Mit dem Operndorf "Remdoogo" in Burkina Faso wollte sich Christoph Schlingensief nach Ansicht vieler noch ein Denkmal setzen. Im Februar wurde der Grundstein für das Projekt "Festspielhaus Afrika" gelegt. Es muss ohne den Regisseur, der trotz seiner schweren Krebserkrankung bis zuletzt arbeitete, fertiggestellt werden. Christoph Schlingensief starb am Samstag im Alter von 49 Jahren an Lungenkrebs.

Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot

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Schlingensief galt als einer der wichtigsten Theater- und Filmkünstler in Deutschland. Seine Inszenierungen und Filme waren wegen ihrer politischen und künstlerischen Radikalität oft umstritten. Hier ist er 1999 in der Berliner Volksbühne zu sehen. Von dort brach er damals zu der angekündigten 'Deutschlandsuche 99' auf.

Regisseur Schlingensief gestorben

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In seinem im Frühjahr 2009 veröffentlichten Buch "So schön kanns im Himmel gar nicht sein!" schilderte der Regisseur seine im Januar 2008 diagnostizierte Krebserkrankung in Tagebuchform.

Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot

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Sein für die diesjährige Ruhrtriennale in Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin geplantes Stück "S.M.A.S.H. - In Hilfe ersticken" musste Schlingensief Anfang Juli absagen - wegen einer neuen schweren Krebsdiagnose.

Regisseur Schlingensief gestorben

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Geboren wurde er am 24. Oktober 1960 in Oberhausen. Er wuchs nach eigenem Bekunden in einem "extrem kleinbürgerlichen Elternhaus" auf. Sein Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in München fand er zu langweilig - er brach es nach sieben Semestern ab.

Ruhrtriennale: Schlingensief ist tot

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Lieber drehte er Filme, unter anderem "Das deutsche Kettensägenmassaker". 1996 war Schlingesief erster Aufnahmeleiter bei der ARD-Soap "Lindenstraße", wo er "grauenhafte Erfahrungen" machte, wie er sagte. 1993 debütierte er als Regisseur an der Berliner Volksbühne. Später war er dort als Hausregisseur tätig.

SCHLINGENSIEF AM KADEWE

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Schlingensief mischte auch selbst in der Politik mit: 1998 trat er mit seiner Partei "Chance 2000" zur Bundestagswahl an und machte mit Aktionen wie "Anti-Kanzler-Baden" am Wolfgangsee in Österreich, dem Urlaubsort des damaligen Kanzlers Helmut Kohl, auf sich aufmerksam. Im Bild steht er mit einer Gruppe von Schauspielern vor dem Berliner Kaufhaus KaDeWe. Nach Angaben des KaDeWe hatte er dort Hausverbot erhalten, nachdem er mit einer Gruppe von 50 bis 60 Personen den Verkauf behindert und das Warenhaus als politische Bühne benutzt haben soll.

Regisseur Schlingensief ist tot

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Ein Künstlerleben lang ist Christoph Schlingensief dem Rat seines Jugendfreundes Helge Schneider gefolgt, "tief in deiner Seele nach deinen Ängsten zu suchen". Das führte den Theater- und Filmregisseur schließlich sogar, von Wolfgang Wagner gerufen, auf den legendären Grünen Hügel in Bayreuth. Dort gab Schlingensief 2004 (im Bild Proben zur Wiederaufnahme 2006) sein spektakuläres Operndebüt mit "Parsifal", Richard Wagners "Weltabschiedswerk".

File photo of German film and theatre director Schlingensief and  German actress Bauerfeind

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Schlingensief war 2009 Mitglied der Berlinale-Jury. Er nahm auch an der Eröffnung der Filmfestspiele teil.

FILES-GERMANY-THEATRE-SCHLINGENSIEF

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Im Alter von 49 Jahren ist der große Christoph Schlingensief jetzt gestorben.

© sueddeutsche.de/segi/kat
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