Süddeutsche Zeitung

Staatsballett Berlin:Bildertanz

Christian Spuck übernimmt Berliner Staatsballett.

Der Choreograf und derzeitige Direktor des Balletts Zürich, Christian Spuck, übernimmt zur Spielzeit 2023/24 die Intendanz des Staatsballetts Berlin. Wie Kultursenator Klaus Lederer mitteilte, wird Christian Spuck bereits vom kommenden Jahr an der kommissarisch amtierenden Intendantin Christiane Theobald als künstlerischer Berater zur Seite stehen. Damit endet das kreative Vakuum, das nach der Demission der Doppelspitze von Sasha Waltz und Johannes Öhman im Jahr 2020 entstanden ist.

Mit Spuck rückt ein Choreograf an die Spitze der Hauptstadtkompanie, dessen Inszenierungen sich durch bildmächtige Fantasien, tanztechnische Virtuosität sowie Gesellschafts- und Gegenwartsbewusstsein auszeichnen. In Arbeiten wie "Das Mädchen mit dem Schwefelhölzern" oder "Die Winterreise" hat Spuck die Tiefen vereister Seelen ausgelotet. Zugleich vermochte er Klassikern wie "Dornröschen" zeitgeistiges Leben einzuhauchen, ohne sich vom Ballett zu verabschieden. International gefragt ist der gebürtige Marburger vor allem als Spezialist für literarische Stoffe, seine Version des Romans "Anna Karenina" von Tolstoi war auch beim Bayerischen Staatsballett zu sehen.

Für Spucks Ernennung war zudem ausschlaggebend, dass er das Zürcher Ensemble seit 2012 künstlerisch gut positioniert und dank zahlreicher renommierter Gastchoreografen auch vielfarbig profiliert hat. Seine Leitungserfahrung spricht für große Durchsetzungsfähigkeit und einen guten Teamgeist - beides ist äußerst notwendig in Berlin. Die Nachfolge am Zürichsee ist auch schon entschieden: Cathy Marston, Ex-Chefin des Berner Balletts und zuletzt für ihr einfühlsames "The Cellist" am Royal Ballet London gerühmt, übernimmt für zunächst zwei Spielzeiten die dortige Direktion.

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