Artur Rubinstein prägte mal den Begriff vom Elefantenkonzert, das den Solisten im Extremen fordert. Was der Saxofonist Chris Potter am Mittwoch mit seinem Quartett in der Münchner Unterfahrt ablieferte, war ein solches Höchstmaß an Fülle und Perfektion. So überwältigend, als hätte man gerade das 3. Klavierkonzert von Rachmaninoff mit dem emotionalen Druck eines Gospelgottesdienstes gehört. Wenn Potter aus einem Thema in die Improvisation abhebt, wird man den Verdacht nicht los, dass hier Synapsen in einem Tempo feuern, das von der Evolution bisher nicht vorgesehen war.
Chris Potter in München:Wenn die Synapsen feuern
Der virtuose Jazzmusiker Chris Potter ist mit dem kokett schlichten Programm seines neuen Albums auf Tour.
Von Andrian Kreye
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