Neulich setzte sich unsere Zehnjährige an den Frühstückstisch und begann zu singen in einer Sprache, die keiner von uns - sie selbst eingeschlossen - verstand. Sie sang minutenlang. Und am nächsten Morgen tat sie es erneut. Sie sang Koreanisch, oder zumindest tat sie so. Lieder von Blackpink, einer südkoreanischen Girlgroup, und dann von BTS, der weltweit angehimmelten Boyband aus dem gleichen Land. "Supercool" seien die, sagte sie. Unsere Teenagerjungs hatten sich schon letztes Jahr - ohne unsere Erlaubnis - den südkoreanischen Netflix-Schocker "Squid Game" angesehen. Zur Rede gestellt sagten sie: "Aber das schauen ALLE!" Den koreanischen Oscar-Gewinner "Parasite" machten wir zum Familien-Kino.
Softpower-Strategie:Wie China an der Mission "Cool" scheitert
Globaler Einfluss - auch kulturell: China hat einen irren Pool an künstlerischem Talent. Die KP hat allerdings eine noch irrere Geschichte darin, dieses Talent zu zensieren, zu frustrieren und zu brechen.
Von Kai Strittmatter
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