Wer Geschäfte machen will mit Peking, muss Komplize seiner Verbrechen sein. Anders ist die Botschaft nicht zu verstehen, die das Regime mit seinen Boykott-Kampagnen gegen ausländische Modefirmen sendet. Die Wut richtete sich vor allem gegen H&M, weil es sich öffentlich gegen die Zwangsarbeit in Xinjiang ausgesprochen hat. Vielerorts müssen Läden schließen, die digitale Existenz des Unternehmens ist aus dem chinesischen Netz gelöscht, Filialen sind in Online-Kartendiensten nicht mehr eingezeichnet. Unverhohlen setzt Peking inzwischen seine Marktmacht ein, um seine Agenda auf der ganzen Welt durchzusetzen und die öffentliche Wahrnehmung des Landes zu lenken.
China:Chinas Einfluss auf Kultur und Medien im Westen
Die Produktionsfirma drehte die Neuverfilmung des Disney-Klassikers "Mulan" in der Nähe von Dörfern und Städten, in denen die Regierung mehr als eine Million Menschen inhaftiert hat und systematisch Kulturgüter zerstört.
(Foto: Jasin Boland/AP)Nicht nur im eigenen Land kontrolliert China Medien und Kultur. Auch im Westen - in Museen, an Universitäten und vor allem im Kino - häufen sich Fälle von Repression und Zensur.
Von Lea Deuber, Peking
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