"Sie lacht oft zwischen ihren Klagen", heißt es anfangs in diesem Buch von der Mutter: "Sie hat Freude. Ich höre auf ihr Lachen. Sie lacht wegen nichts. Dieses Nichts ist viel. Manchmal lacht sie sogar am Morgen. Sie wacht müde auf, aber sie wacht auf und beginnt den Tag." Was dieses Lachen der Mutter bedeutet, wo es herkommt, was es verbirgt, was es provozieren kann, das wird im Buch durchgespielt, dabei bleiben leere, ungeklärte Stellen, biografische und autobiografische: wie dieses Lachen mit der Existenz der Erzählerin verbunden ist, der Tochter, der Filmemacherin Chantal Akerman. Ein Doppel-Leben, eine Symbiose. Eine jüdische Mutter, sie hat die KZs der Nazizeit überlebt.
Chantal Akerman: "Meine Mutter lacht":Die Helikopter-Tochter
"Ich hatte nichts außer den Lagern": Die Filmemacherin Chantal Akerman erzählt das Leben ihrer Mutter und ihr eigenes - vom Ende her gesehen.
Von Fritz Göttler
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