CDs von den Sugababes, U2 und Prince:Willkommen zum Best-of battle

Weihnachten ist nicht mehr weit. Und damit die hohe Zeit der Best-of-Alben. Ein völlig willkürlicher Ländervergleich zwischen Irland, Großbritannien und den USA. Sieger nach Punkten: Mr Nelson aus Minneapolis.

Caroline Daamen

Dabei kann besagter Prince Roger Nelson, besser bekannt unter seinem ersten Vornamen oder Kürzeln wie TAFKAP oder "Symbol", wohl am wenigstens dafür, dass diese üppige Zusammenschau unter seinem Namen erschienen ist. Sein altes Label Warner hat eine Doppel-CD mit Stücken auf den Markt gebracht, die in der gemeinsamen Zeit entstanden sind. Damit bleibt das künstlerische Schaffen aus der Zeit nach 1993 unberücksichtigt. Schade eigentlich.

CDs von den Sugababes, U2 und Prince: Hübsch anzuschauen und mit jeder Menge Hits im Gepäck - die Sugababes.

Hübsch anzuschauen und mit jeder Menge Hits im Gepäck - die Sugababes.

(Foto: Foto: Universal)

Mit im Rennen um die Gunst der weihnachtlichen Best-of Klientel: die Sugababes und U2. Direkte Vergleiche verbieten sich hier von selbst - die Zielgruppen könnten unterschiedlicher kaum sein. Es ist nicht davon auszugehen, dass alle drei Zusammenstellungen den Weg ins CD-Regal oder gar in unter den Weihnachtsbaum finden. Hier gibt es wohl nur ein entweder oder. Das macht den Vergleich umso interssanter. Eine kleine, völlig willkürliche, Entscheidungshilfe.

Titel-Rennen Insgesamt eine eher schwach besetzte Konkurrenz. Der Punkt geht allerdings an die drei Mädels aus dem Vereinigten Königreich, die mit "Overloaded" zumindest eine Anleihe bei einem ihrer größten Hits genommen haben. Dagegen fallen "Ultimate" (Prince) und das ideenlose "18 Singles" (U2) entsprechend ab.

Foto-Finish Nettes Posing der jungen Damen. Das allein ist aber noch kein Hingucker. Ein abgeklärter Blick aus dem Halbdunkel schon: Schön schlicht und gleichzeitig ein wenig geheimnisvoll. Die bunte Bilder-Welt aus dem Schaffen des Prinzen aus Minneapolis wird auf der Innenseite des booklets abgefeiert. Besser ist das. Mit Farben haben es Bono&Co. hingegen gar nicht: Das strenge schwarz-weiß Image wird allein durch einen Hauch von Orange aufgehellt. Und weshalb nun ausgrechnet das eher gruselige Band-Foto aus dem Jahr 1980 zum Cover erkoren wurde, während im booklet einige stilvolle Aufnahmen etwa von Anton Corbijn warten, bleibt ein Rätsel.

Laufzeit Klare Angelegenheit, die Uhr ist unbestechlich und Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Platz eins mit Extrapunkt für Prince: zwei CDs mit insgesamt 28 tracks und gut zweieinhalb Stunden Beschallung. Mehr geht kaum. U2 bringen es bei 18 Songs immerhin auf knapp 75 Minuten, die drei Britinnen lassen ihre Singles Collection nach 14 Stücken und 55 Minuten ausklingen.

Willkommen zum Best-of battle

Aufstellung Wie gesagt, kleiner Nachteil für Prince, da sich Warner aus rechtlichen Gründen auf die Schaffensphase von 1979 bis 1993 beschränken musste. Böse Zungen mögen behaupten, dass vom musikalischen Multitalent danach nicht viel Gutes kam, doch das nur am Rande. Wer von einem Greatest Hits Album tatsächlich die bekanntesten und erfolgreichsten Stücke in chronologischer Reihenfolge erwartet, wird hier ohne weiteres bedient. Ob der persönliche Lieblingshit des Funk-Meisters dabei ist, bleibt dahingestellt.

CDs von den Sugababes, U2 und Prince: Auf einem Level einpendeln für die gute Sache: The Edge mit Billie Joe Armstrong von Green Day.

Auf einem Level einpendeln für die gute Sache: The Edge mit Billie Joe Armstrong von Green Day.

(Foto: Foto: Universal)

"Controversy", "1999", "Money don't matter tonight" sind ebenso vertreten wie "Purple Rain", "Sign 'O' The Times", "Diamonds and Pearls" und eine stimmungsvolle Live-Aufnahme von "Nothing compares 2 U" (ohne Sinead O'Connor). Somit keine Überraschungen auf CD1. Auch die Titel von CD2 sind jedem Fan geläufig - doch hier warten eigenwillige und rare Remixe von "Pop Life", "Kiss" oder "Thieves in the Temple" darauf, entdeckt zu werden. Der Kürzeste ist der Rausschmeißer "Cream", alle anderen überspringen locker die sechs Minuten Marke. Da ist zwar nicht wirklich Neues dabei, dafür ist die Mischung gelungen.

Dagegen garnieren Sugababes und die irischen Rock-Veteranen ihre Singles Zusammenstellung jeweils mit zwei neuen Stücken, damit für diejenigen, die ohnehin schon alle Platten im Schrank stehen haben, auch noch ein Kaufanreiz besteht. Bei U2, auch wenn das Cover vielleicht etwas anderes verspricht, beim "War"-Album 1983 los ("Sunday, bloody Sunday", "New Year's Day") und hangelt sich über "I still haven't found what I'm looking for", "Mysterious", "Sweetest Thing" und "Elevation" zu den Neulingen. Beide eingespielt in den berühmten Abbey Road Studios in London und von Rick Rubin produziert.

Bei der ersten Auskopplung "The Saints are coming" dazu mit lautstarker Unterstützung von Green Day. Das The Skids-Cover ist, wie passend zur Weihnachtszeit, ein Charity-Songs zur Unterstützung des Projekts "Music Rising" für Musiker in New Orleans, die durch Hurrikan Katrina ihre Instrumente verloren haben. Und wer damit noch nicht genug geholfen hat, kann sich im booklet weitere Inspiration holen, welche Projekte und Bewegungen man unbedingt unterstützen sollte. Vielen Dank dafür.

Derartige Hilfestellung wollen die drei jungen Sugababes ganz bestimmt nicht geben. Hier geht es ganz einfach, die Hits der vergangenen sechs Jahre zu bündeln und damit ein Chart-Feuerwerk abzufackeln. Keine Live-Versionen oder Remixe. Dass von der Ursprungsbesetzung nur noch Keisha übrig ist - wen stört's, solange der Sound stimmt? Fünf Millionen verkaufte Alben sind im Vergleich zu Prince und U2 zwar bestenfalls eine niedliche Größe.

Doch in Zeiten der Casting-Show Girl Bands mit geringer Überlebensdauer setzen Heidi, Amelle und Keisha ihre eigene Marke. Der erste Hit "Overload" bildet den Mittelpunkt des Albums - drumehrum "Freak like me", "Round, Round", "Hole in the Head" und Balladen wie "Stronger" und "Shape". Und auch die beiden neuen Singles, insbesondere "Easy", versprechen Hit-Potenzial. Die Erfolgsgeschichte kann also weitergehen - wenn die drei Damen denn zusammenbleiben.

Das ist solide Unterhaltung, doch der Exzentriker aus den USA mit dem sicheren Gespür für Soul hat die Nase vorn - Alter vor Schönheit? Vielleicht auch das.

Prince, Ultimate (Warner)

Disc 1

1. I WANNA BE YOUR LOVER 2. UPTOWN 3. CONTROVERSY 4. 1999 5. DELIRIOUS 6. WHEN DOVES CRY 7. I WOULD DIE 4 U 8. PURPLE RAIN 9. SIGN 'O' THE TIMES 10. I COULD NEVER TAKE THE PLACE OF YOUR MAN 11. ALPHABET ST. 12. DIAMONDS AND PEARLS 13. GETT OFF 14. MONEY DON'T MATTER 2 NIGHT 15. 7 16. NOTHING COMPARES 2 U 17. MY NAME IS PRINCE

Disc 2

1. LET'S GO CRAZY (Special Dance Mix) 2. LITTLE RED CORVETTE (Dance Remix) 3. LET'S WORK (Dance Remix) 4. POP LIFE (Fresh Dance Mix) 5. SHE'S ALWAYS IN MY HAIR (12" Version) 6. RASPBERRY BERET (12" Version) 7. KISS (Extended Version) 8. U GOT THE LOOK (Long Look) 9. HOT THING (Extended Remix) 10. THIEVES IN THE TEMPLE (Remix) 11. CREAM (N.P.G. Mix)

Sugababes, Overloaded (Universal)

1. Freak Like Me 2. Round Round 3. Red Dress 4. In The Middle 5. Stronger 6. Shape 7. Overload 8. Good To Be Gone 9. Caught In A Moment 10. Ugly 11. Easy 12. Too Lost In You 13. Hole In The Head 14. Push The Button

U2, 18 Singles (Island/Universal)

1. Beautiful Day 2. I Still Haven't Found What I'm Looking For 3. Pride (In The Name Of Love) 4. With Or Without You 5. Vertigo 6. New Year's Day 7. Mysterious Ways 8. Stuck In A Moment You Can't Get Out Of 9. Where The Streets Have No Name 10. Sweetest Thing 11. Sunday Bloody Sunday 12. One 13. Desire 14. Walk On 15. Elevation 16. Sometimes You Can't Make It On Your Own 17. The Saints Are Coming 18. Window In The Skies

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