Ausstellung zur Casablanca Art School: Mit Pop gegen den Kolonialismus

Aus Einflüssen westlicher Avantgarde und nordafrikanischer Berberkultur entstand in der Casablanca Art School eine Mischung aus Hoch- und Volkskunst. Gemälde "Untitled" (1977) von Mohammed Chabâa. (Foto: Fouad Mazouz/Mohammed Chabâa Estate)

Mit der Casablanca Art School emanzipierte sich die marokkanische Kunst in den Siebzigern vom französischen Einfluss. Die Frankfurter Schirn stellt die einflussreiche Bewegung vor.

Wie die französische moderne Kunst, so hatte auch die marokkanische ihren Beginn in einer Salonrebellion. 1874, vor 150 Jahren, waren es die Impressionisten, die mit ihrer Gegenausstellung zum offiziellen Pariser Salon einen Epochenbruch markierten. Rund 100 Jahre später, 1969, hatten die Künstlerinnen und Künstler des jungen nordafrikanischen Staates ebenfalls genug davon, dass 13 Jahre nach der Unabhängigkeit von Frankreich immer noch ein staatlicher Frühjahrssalon nach französischem Vorbild in Marokko stattfand, auf dem die einheimische Kunst nur als naive Folklore vorkam.