Bestseller-Autor:Schriftsteller Carlos Ruiz Zafón gestorben

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Carlos Ruiz Zafón, der "Dickens von Barcelona", ist tot. (Foto: dpa)

Der Spanier war bekannt unter anderem für sein Werk "Der Fürst des Nebels". Mit "Der Schatten des Windes" gelang ihm der größte spanische Bucherfolg seit "Don Quijote".

Der spanische Bestseller-Autor Carlos Ruiz Zafón ist tot. Wie sein Verlag Planeta mitteilte, ist der Schriftsteller im Alter von 55 Jahren in Los Angeles gestorben. Mit Romanen wie "Der Schatten des Windes" oder "Der Fürst des Nebels" war er auch in Deutschland sehr populär. Anfang Januar 2018 war bei Ruiz Zafón Darmkrebs diagnostiziert worden. Seitdem lebte er zurückgezogen in seiner US-amerikanischen Wahlheimat.

"Heute ist ein sehr trauriger Tag für alle bei Planeta, die ihn kannten und mit ihm in den vergangenen 20 Jahren zusammengearbeitet und dabei eine Freundschaft geschlossen haben, die über das Berufliche weit hinausgeht", hieß es in einer Erklärung seines Verlags. "Aber durch seine Bücher wird er unter uns allen lebendig bleiben."

Ruiz Zafón, am 25. September 1964 in Barcelona geboren, arbeitete zunächst als Texter in einer Werbeagentur, bevor er 1994 nach Los Angeles übersiedelte. Dort war er zehn Jahre lang als Drehbuchautor für Filme tätig, die er selbst für "wertlos" hielt. Nebenbei schrieb er Artikel für die spanischen Tageszeitungen El País und La Vanguardia.

Der größte spanische Bucherfolg seit "Don Quijote"

1993 veröffentlichte er dann den Fantasy-Jugendroman "Der Fürst des Nebels" (in Deutschland 1996 erschienen), der sich in Spanien gut verkaufte und mit dem Edebé-Preis prämiert wurde. Bis 1995 folgten zwei weitere Titel, "Mitternachtspalast" und "Der dunkle Wächter", die mit dem Debütwerk als "Nebel-Trilogie" vermarktet wurden. Im morbiden Barcelona seiner Jugend siedelte Ruiz Zafón "Marina" (1999) an. Die letzteren drei Jugendbücher erschienen erst ab 2009 sukzessive auf Deutsch, nachdem sich Ruiz Zafón weltweit als Bestsellerautor für Erwachsene etabliert hatte.

Das gelang dem "Dickens von Barcelona" ( Corriere della Sera Magazine) vor allem mit dem 2001 erschienen "Der Schatten des Windes" ("La sombra del viento"), das den Auftakt zum sogenannten "Barcelona-Zyklus" bildete. Das Buch war ein Gattungsmix aus Fantasy, Krimi, Liebes- und Bildungsroman, angesiedelt im Barcelona der Franco-Diktatur. 2005 wurde es mit dem "Barry Award" ausgezeichnet. In gut 40 Sprachen übersetzt, verkaufte sich das Buch weltweit mehr als 15 Millionen mal - der größte spanische Bucherfolg seit Miguel de Cervantes' "Don Quijote" von 1605.

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