Man muss es sich einfach vorstellen, wie Shirley MacLaine mit diesen Jungs um die Häuser gezogen ist. Mit Frank Sinatra, Sammy Davis Jr. und Dean Martin, dem berüchtigten Rat Pack. Es sind die Sechziger, Hollywood blüht und Frankie "Ol' Blue Eyes" verzaubert die Mädchen. Mit dabei: Shirley MacLaine, die große Schwester von Warren Beatty. Ein Geschwisterpaar, das sich der Schauspielerei von unterschiedlichen Seiten näherte. Der Bruder mimte den Outlaw im erstarkenden New Hollywood ("Bonnie und Clyde", "McCabe & Mrs. Miller"), die Schwester verlegte sich auf die Darstellung komplexer Frauenfiguren. Mit Billy Wilder drehte sie "Das Appartement" (1960); für ihre Rolle als labile Fahrstuhlführerin Fran gewann sie einen Golden Globe. In "Zeit der Zärtlichkeit" (1983) spielte sie Aurora, eine Frau die sich von ihrem traditionellen Frauen- und Mutterbild löst. Dafür bekam sie einen Oscar, den Silbernen Bären in Berlin und den Preis für die beste Hauptdarstellerin in Venedig.
In ihren aktuellen Memoiren "What if ..." stellt die Esoterikerin, die an Ufos glaubt, die Frage, ob die Opfer des Holocaust mit ihrem Tod für Sünden aus einem vergangenen Leben bezahlt hätten. Das macht Shirley MacLaine am Ende ihres Lebens zu einer traurigen Figur.
(Shirley McLaine 1964)
Pamela Grossman nahm Shirley MacLaine in ihre Frauenporträt-Reihe auf, weil sie sich eine "Karriere als eine der profiliertesten und meist respektierten Schauspielerinnen Amerikas" aufgebaut habe.