Cannes 2009:Cannes Krise sein?

Auf die Palme, fertig, los: Bis zum 24. Mai läuft das große Filmfestival an der sonnigen Côte d'Azur. Darf man in der Krise überhaupt Champagner schlürfen?

Ruth Schneeberger

18 Bilder

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Damit zwei Dinge mal klar sind: Es ist Frühling - und es ist Film-Festival in Cannes. Vom 13. bis zum 24. Mai werden wir also im windigen Germany wieder mit Bildern und Textversatzstücken aus einer Welt der Filmschaffenden überflutet, in der die Sonne nie untergeht. Und ob uns das gefällt oder nicht: In Zeiten der Krise ...

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Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/bgr

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... geht man in Cannes auf Nummer sicher. Man hat sich an die beneidenswert sonnige französische Côte d'Azur nur die bekanntesten Gesichter und Namen eingeladen: Von Sunnyboy Brad Pitt über ...

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... Sonnenschein Penèlope Cruz, Jude Law und Gérard Depardieu, was die internationalen Filmstars angeht, ...

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... bis zum Who-is-Who der weltbekanntesten Regisseure: Der Spanier Pedro Almodóvar setzt mal wieder auf sein krisensicherstes Erfolgsrezept und schickt Lieblingsstar La Cruz mit viel Leidenschaft im Gepäck in dem Film "Zerrissene Umarmungen" ins Rennen um die Goldene Palme.

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Keinen geringeren als den "Antichrist" schickt der große Däne Lars von Trier nach Cannes: Der Film wurde in den düstersten Wäldern Nordrhein-Westfalens mit William Dafoe und Charlotte Gainsbourg gedreht: Seine problematische Ehe will ein trauriges Paar in der Abgeschiedenheit einer Waldhütte aufarbeiten. Der düstere Wald will aber nicht mitspielen, und so nimmt das Beziehungs-Drama seinen tragischen Lauf.

Foto: Screenshot aus dem Film "Antichrist"

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Traditionell noch weniger Zurückhaltung übt Quentin Tarantino, so auch diesmal: "Inglorious Basterds" vereint an der Seite von Brad Pitt als Hauptdarsteller ein halbes Dutzend deutscher Stars, darunter Till Schweiger, ...

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... Diane Kruger, August Diehl, ...

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... Daniel Brühl, Christoph Waltz, ...

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... und Christian Berkel: Auf das wild-ironische Nazi-Drama im besetzten Frankreich, das in Berlin und Babelsberg gedreht wurde, darf man gerade hierzulande doch recht gespannt sein. Viele deutsche Gesichter, viele deutsche Themen - aber:

Christian Berkel mit Schauspielkollegin und Lebensgefährtin Andrea Sawatzki/Foto: ap

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Im Vorhinein wird das diesjährige Filmfestival deshalb als das "Treffen der Klassenbesten" betitelt: Unter den 20 für den Wettbewerb ausgewählten Filmemachern haben neun von ihnen schon einmal wichtige Preise in Cannes gewonnen. 15 waren mindestens einmal dabei, ein weiterer war wenigstens schon einmal bei einem A-Festival im Wettbewerb vertreten. Im ganzen Wettbewerb ist kein einziger Regiedebütant zu finden.

"Dieses Jahr ist ein Jahr der großen Namen, und nicht der großen Entdeckungen", wird Festival-Direktor Thierry Fremaux zitiert. Vielleicht wird 2010 wieder ein Jahr der Entdeckungen."

Entdeckt wurden für dieses Jahr zumindest schon mal ganz unbescheiden vier französische Regisseure.

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Stark vertreten dagegen ist diesmal das asiatische Kino. Mit dabei unter anderem der Chinese Lou Ye, der nach seinem Film "Summer Palace", einer Liebesgeschichte auf dem Platz des Himmlischen Friedens, den er 2006 heimlich in Cannes gezeigt hatte, in seinem Heimatland mit Berufsverbot belegt worden war. Seinen neuen Film "Spring Fever" soll er heimlich gedreht haben. Osteuropäer, Lateinamerikaner und Afrikaner sind diesmal überhaupt nicht vertreten. Mit den Filmen aus Asien will sich das Filmfestival der Zukunft des Autoren-Kinos widmen.

Szene aus dem Film "Spring Fever"/Foto: afp

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In den Nebenreihen und außerhalb des Wettbewerbs geht man dann auch schon wieder auf Nummer sicher: Regisseur Francis Ford Coppola eröffnet die Reihe "Quinzane des réalisateurs", sein Landsmann und Alt-Kollege ...

Szene aus "Bram Stoker's Dracula" unter Regie von Coppola/Foto: dpa

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... Martin Scorsese präsentiert die Reihe "Cannes Classics". Eine, die wissen muss, wie es sich anfühlt, ...

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... in Cannes beurteilt zu werden, und die obendrein Französin ist, spielt nun die Hauptrolle in der Jury:

Szene aus "Die Klavierspielerin"/Foto: ap

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Die 56-jährige Isabelle Huppert, die 2001 für ihre Rolle als autoritär-unterdrückte "Klavierspielerin" (nach einem Roman von Elfriede Jelinek) in Cannes geehrt wurde, wurde diesmal zur Jury-Präsidentin gewählt. Sie ist eine der höchstdekorierten Schauspielerinnen ihrer Generation, dürfte sich also mit Preisen auskennen. Ob ihr der Auftakt-Film gefällt, ...

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... ist noch nicht überliefert - aber da er außer Konkurrenz läuft, dürfte das auch nicht ins Gewicht fallen: Zum ersten Mal in seiner Geschichte eröffnet das Filmfestival mit einem Animations-Film in 3 D. Aus dem Studio "Pixar", das schon für "Das große Krabbeln", "Findet Nemo!" und "Wall-E" verantwortlich zeichnete, stammt der Film "Oben", in dem ein verzweifelter Rentner Luftballons an sein Haus bindet, um allen Problemen davon zu fliegen. Wir dürfen also schon gespannt sein, ...

Szene aus "Oben"/Foto: Reuters

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... wie die Stars im krisengewissen Cannes ihre gestylten Antlitze hinter überdimensionalen 3-D-Brillen verstecken, um dem Eröffnungsfilm die Ehre zu erweisen. Die Palmen jedenfalls, die am 24. Mai zu vergeben sein werden, so viel ist nun schon klar, werden an keinen Unbekannten gehen.

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Der Glamour-Faktor aber, auch so viel sollte klar sein, wird sich in diesem Jahr ein wenig bescheiden müssen. Die Vanity-Fair-Party wurde ersatzlos gestrichen. "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir - aus Kostengründen - das Konzept geändert haben", liest sich die Einladung zur Party von "German Films", der Vermarktungsagentur des deutschen Kinos. Anstelle von Köstlichkeiten am Pool einer Villa in den Bergen gibt es einen "Cocktailempfang ohne Buffet". Die luxusverwöhnten Hoteliers klagen über zurückgehende Buchungen - doch die teuerste Suite hat Gerüchten zufolge auch diesmal wieder gute Abnehmer gefunden: Sponsor L`Oréal zahlt angeblich mehr als 30.000 Euro für das 1000-Quadratmeter-Apartment im Hotel Martinez - pro Nacht wohlgemerkt. Und da auch auch alle 60 Yacht-Plätze im Hafen als ausgebucht vermeldet wurden, brauchen wir wohl nicht zu befürchten, dass sich die Ärmsten der Stars ihren Champagner nun selbst eingießen müssen. Wir bleiben dran.

Foto: Getty Images

© sueddeutsche.de
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