„Camino Real“ ist das verrückteste Stück von Tennessee Williams. Und vielleicht auch das mit der größten Wahrheit, nicht der psychologisch genauen Wahrheit seiner anderen Stücke wie „Glasmenagerie“ oder „Endstation Sehnsucht“, nein. Es ist eine allgemeingültige Parabel über die Ziellosigkeit der Menschen, eine Parabel in 16 Stationen. In einer nicht näher benannten Stadt, irgendwo zwischen Mexiko und Amerika, wobei man nicht einmal das so genau weiß, stranden abenteuerliche Figuren. Einige kennt man aus der Weltliteratur, Don Quijote und Sancho Panza, Marguerite Gautier (Dumas’ „Kameliendame“), Lord Byron schaut selbst vorbei. Und der ehemalige Box-Champ Kilroy (hier: Stephan Kevi). Alle stranden, suchen nach einem Königsweg (Camino Real) hinaus, nach draußen, haben aber Angst, vor dem, was da draußen ist.
TheaterEs gibt noch Hoffnung
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Anna-Sophie Mahler inszeniert Tennessee Williams’ „Camino Real“ mit der Band „Calexico“ am Wiener Volkstheater. Das ist nicht weniger als die Schöpfung eines neuen Genres.
Von Egbert Tholl

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