BurgtheaterExorzismus der besonderen Art

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Früher war man schon wer, jetzt ist man mehr: Birgit Minichmayr als Paula Wessely.
Früher war man schon wer, jetzt ist man mehr: Birgit Minichmayr als Paula Wessely. (Foto: Tommy Hetzel)

Milo Rau inszeniert Elfriede Jelineks „Burgtheater“ über den Hörbiger-Clan nach der NS-Zeit: ein wüster Abend, eine moralische Agitation, eine bizarre Posse. Und zum ersten Mal am Burgtheater.

Von Egbert Tholl

Am Ende kommt Burgtheater-Intendant Stefan Bachmann auf die große Bühne seines Hauses und beendet das Tosen des Publikums. Er bittet um eine Schweigeminute für Elisabeth Orth, Doyenne des Hauses, seit 1973 hier im Ensemble, sie starb am Vorabend der Premiere. Eine fast schon bizarre Koinzidenz, aber bizarr ist an diesem Abend vieles. Orth war eine der drei Töchter von Attila Hörbiger. Von ihm, seiner Frau Paula Wessely und von seinem Bruder Paul handelt das Stück. Elfriede Jelineks „Burgtheater“ am Wiener Burgtheater: ein Exorzismus der besonderen Art.

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