Anfang November hat Robert Habeck nicht nur seine Ambitionen als Kanzler öffentlich gemacht, sondern auch den Küchentisch zum Ort des Politischen befördert. Weg vom Kabinettstisch, hin zum Küchentisch. Weg, also: fast weg vom Öffentlichen, heim ins Private. Das markiert mindestens ein neues Biedermeier-Zeitalter. Und wenn man sich überlegt, an welch freudianisch aufgerüstete Phallus-Grotesken Wladimir Putin normalerweise zu Tisch bittet im Moskauer Kreml, dann ist der deutsche Küchentisch als Verkörperung einer meist friedfertigen Kultur (Kartoffeln schälen, Zeitung lesen, Suppe löffeln, angezählte Politiker) vielleicht sogar die bessere Antwort als, sagen wir, ein deutscher Marschflugkörper.
Wahlkampf:Überzeugend holzhaft
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Robert Habeck hat den Youtube-Küchentisch zum Schauplatz der neuen Politik erhoben. Bei Marion Horn war er auch schon. Eine Stilkritik – auch vor dem Hintergrund von Ikea und Wladimir Putin.
Von Gerhard Matzig

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