Bühne:Kay Voges übernimmt das Volkstheater Wien 

Der Regisseur Kay Voges, derzeit Intendant am Schauspiel Dortmund, wechselt zur Spielzeit 2020/21 ans Volkstheater nach Wien. Die Zukunft von Wiens zweitgrößter Sprechtheaterbühne war lange Stadtgespräch, nachdem Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler laut über Perspektiven für das chronisch unterdotierte Sorgenkind der Wiener Theaterszene nachgedacht hatte; im Gespräch war etwa eine Mischform aus Ensembletheater und Freie-Gruppen-Spielort. Bis zur Entscheidung, dass das Volkstheater nun doch ein mehr oder weniger normales Schauspielhaus bleiben soll, war es ein langer Weg: Eine im Januar eingesetzte Findungskommission, der unter anderem die (Noch-)Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann und die designierte Münchner Kammerspiele-Intendantin Barbara Mundel angehörten, unterbrach Ende März den Findungsprozess, weil die Fördersumme (12,4 Millionen Euro) den interessanten Kandidaten zu niedrig sei. Daraufhin erhöhte Kaup-Hasler um zwei Millionen. In der engeren Wahl waren schließlich der Regisseur Ersan Mondtag, die Dramaturgin Rita Thiele und eben Kay Voges. Dieser kündigte an, er werde das Volkstheater in die "digitale Moderne" führen; er versprach aber auch, "richtiges Schauspielertheater" machen zu wollen. Wie die glücklose Noch-Intendantin Anna Badora steht nun der 47-jährige Voges vor der Herausforderung, sich gegen das Burgtheater behaupten zu müssen. Sein Wien-Debüt als Regisseur gibt er schon im Dezember - ausgerechnet an der Burg, wo mit Martin Kusej bereits im Herbst 2019 ein neuer Intendant antritt.

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