Büchner-Preis für Friedrich Christian Delius:Findig und erfinderisch
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Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Friedrich Christian Delius. Der Preis gilt als die wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland - und ist erstmals mit 50.000 Euro dotiert.
Der Schriftsteller Friedrich Christian Delius erhält in diesem Jahr den Georg-Büchner-Preis. Als kritischer, findiger und erfinderischer Beobachter habe er in seinen Romanen und Erzählungen die Geschichte der deutschen Bewusstseinslagen im 20. Jahrhundert erzählt, begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Mittwoch in Darmstadt die Entscheidung.
Die Preisverleihung findet am 29. Oktober im Staatstheater Darmstadt statt. Da der Büchner-Preis 2011 seit 60 Jahren vergeben wird, ist die Auszeichnung diesmal mit mit 50.000 Euro anstatt wie sonst mit 40.000 Euro dotiert. Der Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.
Delius wurde am 13. Februar 1943 in Rom geboren und wuchs in den hessischen Orten Wehrda und Korbach auf. Er studierte Germanistik in Berlin und promovierte 1970 bei Walter Höllerer. Er arbeitete für die Verlage Klaus Wagenbach und Rotbuch. Zudem nahm er an mehreren Tagungen der Gruppe 47 teil. Seit 1978 arbeitet Delius als freier Schriftsteller.
Zu schreiben begann er in den 1960er Jahren - gesellschaftskritische Lyrik und dokumentarische, teils stark satirische Texte. Seit den Siebzigerjahren schreibt er vorwiegend Romane, häufig zu Themen aus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, etwa zum Deutschen Herbst. Zu seinen beliebtesten Büchern gehört der autobiographische Roman "Mein Jahr als Mörder".
Der Schriftsteller ist verheiratet, Vater zweier Töchter, und lebt in Berlin und Rom.
Den Georg-Büchner-Preis haben in den vergangenen Jahren folgende Schriftsteller erhalten:
2011 Friedrich Christian Delius
2010 Reinhard Jirgl
2009 Walter Kappacher
2008 Josef Winkler
2007 Martin Mosebach
2006 Oskar Pastior
2005 Brigitte Kronauer
2004 Wilhelm Genazino
2003 Alexander Kluge
2002 Wolfgang Hilbig
2001 Friederike Mayröcker
2000 Volker Braun