Bücher des Monats:Lesen? Sehr verdächtig

Eine Malerin, die lange viel zu wenig gewürdigt wurde. Eine Fernbeziehung in Pastelltönen. Und eine junge Frau, die gefährlich lebt, weil sie Romane liest: Das sind die besten Bücher im März.

Von den SZ-Literaturkritikerinnen

Julia Voss - Hilma Af Klint

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(Foto: Fischer Verlage)

Im Rückblick wurde die abstrakte Malerei der Moderne gern als kalt und materialistisch interpretiert. Heute wissen wir, dass der Einfluss des Geistigen und Spirituellen etwa bei Piet Mondrian oder Wassily Kandinsky mindestens ebenso groß war. Die wahrscheinlich schöpferischste spirituell bewegte Malerin dieser Zeit, die Schwedin Hilma af Klint, wurde erst in den vergangenen Jahren wieder mit mehreren prominenten Ausstellungen wirklich gewürdigt. Die Kunstkritikerin Julia Voss hat der Malerin jetzt eine glänzende Biografie gewidmet. Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Kia Vahland.

Bettina Hitzer - Krebs fühlen

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(Foto: Klett-Cotta)

Warum haben Ärzte ihren Patienten bis in die Fünfziger die Krebsdiagnose verschwiegen, selbst wenn sie damit gegen Gesetze verstießen? Warum trug in der Stressforschung der Sechziger plötzlich die Mutter eine Mitschuld an den Erkrankungen ihrer Kinder? Für ihre Kulturgeschichte des Krebses erhielt die Berliner Historikerin Bettina Hitzer den Preis der Leipziger Buchmesse. Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Birte Förster.

Hilary Mantel - Spiegel und Licht

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(Foto: Dumont)

Mit "Spiegel und Licht" schließt die englische Autorin Hilary Mantel ihre Trilogie über den Geschäftsmann, Kirchenreformer und Juristen Thomas Cromwell ab. Mit der gewohnten sprachlichen Eleganz erzählt sie von dem rapiden Absturz des Machtmenschen, am Ende wird sie ihn 2000 Seiten lang begleitet haben. Allein die technische Leistung ist beeindruckend: Mantels Epos vereint Rechtsgeschichte, die theologischen Strömungen des 16. Jahrhunderts und englische Hoflyrik. Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Meredith Haaf.

Anna Burns - Milchmann

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(Foto: Klett-Cotta)

Die nordirische Schriftstellerin Anna Burns erzählt von einer jungen Frau, die während des Nordirland-Konfliktes in den Siebzigern in Belfast erwachsen wird. Am liebsten würde sie sich aus allem raushalten und einfach ihre Romane lesen, aber weil schon das verdächtig ist und außerdem der Anführer der lokalen Miliz anfängt ihr nachzustellen, verliert sie Stück für Stück ihre Bewegungsfreiheit. 2018 wurde der Roman mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Felix Stephan.

Leif Randt - Allegro Pastell

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(Foto: Kiepenheuer & Witsch)

Die Schriftstellerin Tanja Arnheim und der Webdesigner Jerome Daimler führen eine Fernbeziehung zwischen Berlin und Frankfurt am Main. Leif Randt erzählt davon in seinem hyperrationalen Stil, der große Gefühle zulässt, ohne sich von ihnen aus der Balance bringen zu lassen. Das Buch sei ein "unmittelbar zeitgenössisches und gleichzeitig in sich absolut stimmiges Dokument einer ästhetischen Zeitenwende", schreibt Jens-Christian Rabe. Lesen Sie hier die ausführliche Rezension.

Helena Janeczek - Das Mädchen mit der Leica

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(Foto: Piper Verlag/ Berlin Verlag)

Helena Janeczek wuchs in München auf, zog als Studentin nach Italien und wurde dort unter anderem als Schriftstellerin, Lektorin, Herausgeberin und Redakteurin erfolgreich. Für ihren Roman über die Kriegsfotografin Gerda Taro, die neben ihrem berühmten Kollegen Robert Capa oft übersehen wurde, erhielt sie Italiens bedeutendsten Literaturpreis, den Premio Strega. Lesen Sie hier ein Porträt von Maike Albath, die die Autorin in Gallarate besucht hat.

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