Bücher des Monats:Gewaltfantasien, Selbstverleugnung, Alkoholsucht

Im neuen Roman von Bov Bjerg wird der Erzähler fast wahnsinnig und Ottessa Moshfegh schreibt mal wieder über Ekelhaftes: die besten Bücher im Januar.

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Quelle: Claassen / Ullstein Verlage

Christian Baron wuchs in den Neunzigerjahren in Kaiserslautern in widrigsten Verhältnissen auf: Der Vater war alkoholsüchtig und gewalttätig und die Familie so arm, dass die Kinder buchstäblich den Schimmel von den Wänden aßen. In "Ein Mann seiner Klasse" schaut Christian Baron, der heute als Journalist arbeitet, zurück auf eine Jugend in bitterer Armut mitten in Westdeutschland.

Lesen sie hier mit SZ Plus die ausführliche Rezension von Felix Stephan.

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Isidora Sekulić - Briefe aus Norwegen

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Quelle: Friedenauer Presse

Links, feministisch, nationalistisch und eine große Stilistin: In Serbien ist die 1877 geborene Schriftstellerin Isidora Sekulić eine feste Größe, ein bedeutender Literaturpreis trägt ihren Namen. Ins Deutsche wurde sie trotzdem noch so gut wie gar nicht übersetzt. Umso schöner, dass endlich ihre "Briefe aus Norwegen" auf Deutsch erschienen sind. Die Entdeckung einer großen Autorin kann beginnen.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Marie Schmidt.

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Aras Ören - Berliner Trilogie

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Quelle: Verbrecherverlag; Verbrecher Verlag

Aras Ören hatte in Istanbul schon zehn Jahre lang ein avantgardistisches Theater betrieben, bevor er 1969 nach Berlin-Kreuzberg gezogen ist. Dort stellte er einigermaßen erschüttert fest, unter welchen Bedingungen seine Landsleute in Deutschland lebten, und fing an, ihre Geschichten zu erzählen. Dabei entstand die "Berliner Trilogie", eine Sozialreportage in drei Langgedichten, ein Schlüsseltext deutscher Migrationsliteratur. Zum 80. Geburtstag des Autors hat der Berliner Verbrecher Verlag das Buch neu aufgelegt.

Lesen Sie hier ein Porträt des Autors von Felix Stephan.

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Ottessa Moshfegh - Heimweh nach einer anderen Welt

Ottessa Moshfegh

Quelle: Liebeskind

Die Menschen in "Heimweh nach einer anderen Welt" haben Gewaltfantasien, krankhaft geschwollene Geschlechtsteile oder - mindestens - Mundgeruch. Die US-amerikanische Autorin Ottessa Moshfegh hat also mal wieder ein Buch voller Menschen geschrieben, die man lieber nicht persönlich treffen möchte. Die Figuren bei ihrer zunehmenden Verzweiflung zu beobachten, ist eine Herausforderung. Aber für die wird man als Leserin mit Moshfegh-Sucht belohnt.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Theresa Hein.

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Bov Bjerg - Serpentinen

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Quelle: Claassen / Ullstein Verlage

Bov Bjergs letzter Roman "Auerhaus" wurde ein Überraschungsbestseller, jetzt ist der Nachfolger da: In "Serpentinen" fährt der Ich-Erzähler mit seinem kleinen Sohn nach Süddeutschland, um ihm zu zeigen, wo er selbst aufgewachsen ist. Allein: Er verabscheut sein Herkunftsmilieu und versucht, so wenig wie möglich davon an seinen Sohn weiterzugeben. Die Geschichte einer zwanghaften Selbstverleugnung, die den Erzähler fast in den Wahnsinn treibt.

Lesen sie hier mit SZ Plus die ausführliche Rezension von Felix Stephan.

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Jan Wenzel - Das Jahr 1990 freilegen

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Quelle: Spector Books

An Büchern über das Jahr 1990 besteht kein Mangel, aber so wie von Jan Wenzel in diesem Buch ist es noch nicht erzählt worden. Wenzel verzichtet auf einen alles besser wissenden Erzähler, Fotos und Erzählungen, Reklame und Zitate kommentieren und widersprechen einander. Eines der aufregendsten und aufschlussreichsten Geschichtsbücher der letzten Jahre.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Jens Bisky.

© SZ.de/tmh
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