Knapp vier Monate werden noch vergehen, bis die Frankfurter Buchmesse beginnt und Italien tatsächlich als Gastland auftritt. Doch sind die Auseinandersetzungen um die dazugehörige Delegation der Schriftsteller, um auf Staatskosten eingeladene Dichter und offiziell nicht berücksichtigte Kollegen, um die Besetzung von Podien oder Veranstaltungen jenseits des staatlichen Programms bereits so weit getrieben, dass sich die Aufregung bis zum Oktober kaum legen wird. Für den Verdacht, eine dezidiert rechte Regierung werde die Gelegenheit ergreifen, um Italiens Ruhm im Ausland zu verbreiten, werden sich Indizien finden – unabhängig davon, dass auch eine rechte italienische Regierung vermutlich weiß, dass man mit Ideen von nationaler Größe auf einer deutschen Buchmesse wenig Eindruck machen kann.
Gastland der Frankfurter Buchmesse:Hauptsache Italien
Lesezeit: 5 Min.

Soll der Auftritt Italiens auf der Buchmesse für eine unfreundliche Übernahme der Literatur durch rechtsextreme Politik genutzt werden? Die Verhältnisse sind komplizierter.
Von Thomas Steinfeld

Italien auf der Frankfurter Buchmesse:„Saviano wird von der Regierung als Feind betrachtet“
Der Schriftsteller Nicola Lagioia ist in der offiziellen Delegation Italiens für die Frankfurter Buchmesse. Ob er hinfährt, weiß er noch nicht. Ein Gespräch über Politik und Literatur.
Lesen Sie mehr zum Thema