Buchbranche und Corona:Auf einmal kommt es nur auf Solidarität und gute Bücher an

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Lesen im Lockdown

Alle daheim: Leif Randt, Dörte Hansen, Saša Stanišić, Safiye Can, Ingo Schulze, Nele Pollatschek (von links oben nach rechts unten).

(Foto: YouTube/HR)

Als die Buchhandlungen schließen mussten, bestellte auch Amazon plötzlich keine Bücher mehr. Die Einbußen sind groß, aber die Krise beschert dem Literaturbetrieb auch ein Erweckungserlebnis.

Von Felix Stephan

Als in Deutschland und Europa die Geschäfte weitgehend geschlossen wurden, leitete Amazon drei Maßnahmen ein, die die deutschen Verlage unmittelbar betrafen: Das Unternehmen bestellte bei den Verlagen keine neuen Bücher mehr, um Platz für Atemschutzmasken und Lebensmittel zu schaffen. Es stufte Bücher in die zweitwichtigste Produktkategorie herab, was zu längeren Lieferzeiten führte. Und es veränderte die Bestellansicht auf seiner Homepage. Wenn man heute ein Buch aus der aktuellen Saison bei Amazon aufruft, wird automatisch die Kindle-Version angeboten, also das E-Book für den Amazon-eigenen Reader. Wenn man stattdessen ein gedrucktes Buch kaufen möchte, muss man dieses Format gezielt ansteuern. Weil außerdem die Buchhandlungen in den meisten Bundesländern geschlossen waren, standen die deutschen Verlagshäuser am Anfang der Ausgangsbeschränkungen auf einmal praktisch ohne Vertriebsweg da, und die Umsätze brachen um bis zu achtzig Prozent ein.

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