Kolumne: Wie redet ihr denn?:Unsere Brüder im Dschungel

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Die Wiener Schriftstellerin Teresa Präauer hört: Nicht nur Männer, auch junge Frauen nennen sich gegenseitig „Bro“. (Foto: MARTIN STÖBICH)

Überall „Brudas“ und „Brudis“: Alle Welt redet sich mittlerweile an, als sei sie verwandt – und die „Bro-Culture“ festigt ihre politische Weltmacht. Eine kleine Beziehungsanalyse.

Von Teresa Präauer

Haben Sie auch damit begonnen, Ihre Mitmenschen ganz locker mit „Bro“ anzusprechen? Männer wie Frauen, nicht notwendigerweise mit Ihnen verwandt? Die Fraternisierung der Begrüßungsinterjektion schreitet auch hierorts voran, die Bro-Culture hat die „Sprache der Liebe und die Gesten männlicher Freundschaft“ in einer knuffigen Umarmung und mit viel Schulterklopfen an sich gedrückt. Dabei waren Brüder einmal doch einfach Brüder, männliche Geschwister, oder nicht? Einander ähnlich, doch unterschiedlich mitunter im nahen Vergleich. Dazu kamen die Fratres, die Ordensbrüder. Und diejenigen Brüder, die schlicht gute Freunde waren und schon in mythischen Epen und in der Bibel vorgekommen sind. Wenn diese einander besonders gut verstanden, dann ergab sich daraus die Innigkeit einer „Bromance“: Eine dicke Freundschaft plus Anziehung und gegenseitiger Bewunderung minus der erotischen Praxis.

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