Ostdeutsche Literatur:Warum DDR-Schriftsteller jetzt weltweit so gefragt sind

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Sie trank viel, rauchte viel, schrieb viel und rieb sich ansonsten für den Sozialismus auf: die DDR-Schriftstellerin Brigitte Reimann. (Foto: picture-alliance/dpa/dpaweb)

Plötzlich scheinen die Themen ostdeutscher Literatur eine Renaissance zu erfahren. Knickt der globale Literaturmarkt jetzt etwa doch vor der damaligen Kulturpolitik ein?

Von Felix Stephan

Falls einen die Literaturteile der amerikanischen und englischen Zeitungen zuletzt ein wenig an eine Ausgabe von Sinn und Form aus dem Jahr 1975 erinnert haben sollten, dann lag man gar nicht so falsch. Seit einigen Jahren schon wird eilfertig jeder neu übersetzte Roman von Wolfgang Hilbig in der New York Times rezensiert und an den Universitäten studiert, als habe man soeben einen neuen Kafka entdeckt. Die Romane von Brigitte Reimann erscheinen neuerdings in der legendären Reihe "Penguin Classics", begleitet von ausführlichen Porträts im Guardian und dem New Yorker. Und jetzt ist auch noch der Leipziger Clemens Meyer mit seinem siebzehn Jahre alten Roman "Als wir träumten" für den Booker Prize nominiert, und zwar schon zum zweiten Mal, und damit fast so häufig wie die gesamte westdeutsche Literaturproduktion der vergangenen fünfzehn Jahre zusammen.

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