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Brauchtum - Saterland:Wort für Mund-Nasen-Schutz auf Saterfriesisch gesucht

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Saterland (dpa/lni) - Das Saterland im Landkreis Cloppenburg ist Heimat der kleinsten Sprachinsel Europas - nur noch 1000 bis 2000 Menschen sprechen Saterfriesisch. Seit Kurzem hat die Gemeinde mit Henk Wolf einen Beauftragten für das Saterfriesische. Der hat nun einen Wettbewerb ausgerufen, einen passenden Begriff für einen Mund-Nasen-Schutz auf Saterfriesisch zu finden. Nach einem ersten Aufruf habe er bereits mehr als 20 Zusendungen bekommen, sagte der aus den Niederlanden stammende Sprachwissenschaftler: "Der Zuspruch ist sehr groß." Noch bis zum 3. Januar können die Saterländer Vorschläge in ihrer Heimatsprache machen.

Auch in den anderen friesischen Sprachgemeinschaften hat man sich schon Gedanken über die Bezeichnung für eine Mund-Nasen-Maske gemacht: Die niederländischen Friesen sprechen von Mûlekapke und die Nordfriesen in Schleswig-Holstein wählten bei einem Übersetzungswettbewerb "Müsdök" (Mundtuch) als besten Begriff, sagte Wolf. Zu seinen Aufgaben als Sprachbeauftragter gehört neben der Vermittlung und Förderung des Saterfriesischen auch ihre Erforschung.

Das Saterfriesische ging wie das Westfriesische in den Niederlanden und das Nordfriesische in Schleswig-Holstein aus dem mittelalterlichen Altfriesisch hervor. Weil das Saterland durch die isolierte Lage im Moor über Jahrhunderte nicht viel Kontakt mit seinen Nachbarn hatte, konnte auch die Sprache überleben.

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