Brauchtum - Radeburg:Sachsens Karnevalisten fürchten massive Einbußen

Bautzen
Karnevalisten ziehen durch Wittichenau. Foto: Daniel Schäfer/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden/Leipzig (dpa/sn) - Die närrische Saison fällt in diesem Jahr in Sachsen aus. Für die Vereine ist das ein schwerer Schlag, sagte Michael Rohde, der Sprecher des Verbands Sächsischer Carneval. 186 Vereine sind in dem Dachverband organisiert. Viele Ehrenamtliche hätten sich über das Jahr auf die Karnevalssaison vorbereitet. "Für die bricht eine komplette Einnahmequelle weg, wenn es keine Veranstaltungen gibt", so Rohde.

Der Fasching sei die Haupteinnahmequelle für die Vereine, die teils eigene Häuser unterhalten, für die sie Miete zahlen müssten. Rohde fürchtet, dass es nach der Corona-Pandemie den ein oder anderen Verein nicht mehr geben wird.

Der Carnevalsklub Radeburg, der traditionell Sachsens größten Umzug ausrichtet, hat diesen für Februar 2021 bereits abgesagt. Auch Veranstaltungen im November werde es nicht geben, sagte Vorsitzender Olaf Häßlich. Es sei sehr bedauerlich, doch der Verein sehe sich aus Verantwortung gegenüber den Mitgliedern und Gästen zu diesem Schritt gezwungen.

In Wittichenau in der Oberlausitz habe man bis zuletzt gehofft, sagte Mathias Glaab, Präsident des dortigen Vereins. Doch der Vorstand habe entschieden, die gesamte Saison 2020/2021 abzusagen.

Die Leipziger Narren wollen den Rathausschlüssel am 11.11 in einer Videokonferenz erobern. Die traditionelle Übernahme sei nicht möglich, sagte eine Sprecherin des Förderkomitees Leipziger Karneval.

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