Bremerhaven/Antarktis (dpa) - Selbst am Ende der Welt wird es an Heiligabend einen deutschen Klassiker zu essen geben: Gans oder Ente mit Rotkohl und Knödel. Der Koch und die Köchin der vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut betriebenen Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis werden zusätzlich ein veganes Gericht für das derzeit 46-köpfige Team anbieten, sagte Stationsleiterin Aurelia Hölzer (44) der Deutschen Presse-Agentur.
Inzwischen sind auch zwei Plastiktannenbäume aufgebaut. Bis zuletzt sei jedoch keine Weihnachtsstimmung aufgekommen. „Ich habe mir Lebkuchengewürz von Zuhause mitgebracht, habe aber kein einziges Mal damit gebacken“, sagte die Ärztin aus dem Südschwarzwald. Schließlich fehle im antarktischen Sommer die typische Dunkelheit der Adventszeit. „Hier ist es Tag und Nacht hell“, sagte Hölzer. Für Heiligabend seien minus fünf Grad Celsius vorausgesagt - „entsetzlich warm“. Im antarktischen Winter seien es teils bis zu minus 43 Grad Celsius gewesen.
Aurelia Hölzer gehört zum neunköpfigen Überwinterungsteam, das für ein Jahr noch bis Ende Januar 2023 in der Antarktis bleibt. Obwohl ein Versorgungsschiff nur einmal im Jahr vorbeikommt, muss das Team nicht auf Präsente aus der Heimat verzichten: „Meine Familie hat schon im September 2021 die Geschenke für dieses Weihnachten verpackt, die dann mit in die Seekisten kamen“, berichte Hölzer. Außerdem wird gewichtelt: Die Geschenke bastelten die Bewohnerinnen und Bewohner der Station Neumayer III selbst. Pinguin- und Schneeflocken-Motive waren dabei besonders beliebt.
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