Brauchtum - Angermünde:Historischen Mauergräbern in Angermünde droht der Verfall

Angermünde
Denkmalgeschützte Mauergräber auf dem Angermünder Friedhof. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Angermünde (dpa/bb) - Die Stadt Angermünde (Uckermark) sucht dringend Unterstützung für den Erhalt der historischen Erbbegräbnisstätten auf dem städtischen Friedhof. Insgesamt gibt es dort 161 dieser sogenannten Mauergräber mit Familiengruften einst wohlhabender Bewohner Angermündes. Die unter Denkmalschutz stehenden Begräbnisstätten sind individuell gestaltet, mit zwei bis drei Meter hohen Mauern, die mit kunstvollen Reliefs, Medaillons, Skulpturen oder auch dorischen Säulen und Obelisken dekoriert sind. Die ältesten stammen aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts.

Nach Angaben von Friedhofsverwalter Michael Deinert gibt es in den meisten Fällen keine Erben mehr, die sich um den Erhalt der Begräbnisstätten kümmern könnten. Nach der Ruhefrist von 80 Jahren gingen sie in das Eigentum der Stadt über. Inzwischen drohen einige von ihnen umzustürzen, zudem zerfallen Zierelemente, verblassen Inschriften. Die Kommune sei mit dem Erhalt finanziell überfordert. Laut einem Sanierungskonzept für drei der am stärksten vom Verfall bedrohten Mauergräber würde deren Rettung insgesamt rund 340.000 Euro kosten.

Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege bewertet die historischen Erbbegräbnisreihen in Angermünde zwar nicht als einzigartig, jedoch in ihrer Vielfalt und Vollständigkeit als herausragend. Um dieses einzigartige Zeugnis historischer Begräbniskultur zu erhalten, seien Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen dringend erforderlich, so die Behörde.

© dpa-infocom, dpa:220116-99-727102/2

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