"Born to Run" von Bruce Springsteen:Ein überwältigender amerikanischer Traum

Bruce Springsteen

Sieben Jahre schrieb Bruce Springsteen an seinen Memoiren.

(Foto: Danny Clinch / Sony)

Der Schriftsteller Richard Ford hat seit 30 Jahren keine Buchkritik mehr verfasst. Doch Bruce Springsteens Memoiren "Born To Run" haben ihn so mitgerissen wie ein Konzert des "Boss". Er musste einfach etwas dazu schreiben.

Von Richard Ford

Für die meisten von uns neun Zillionen Bruce-Springsteen-Fans, die bei jedem Wetter seine brandgefährlichen, hochexplosiven, deckensprengenden, sauerstoffspaltenden dreistündigen Riesenspektakel von Konzerten durchgestanden haben, die sich jedes seiner Alben gekauft und nachgekauft haben, die seine Songtexte studiert, sich über sein kompliziertes musikalisches Leben und das seiner Band gebeugt haben und auch die im Dunkel der Privatsphäre gehaltenen Ehe-, Familien- und sonst wie sinnlichen Ausflüge nicht vernachlässigt haben, und deren lebensentscheidende Situationen mit Spuren von "No Surrender" markiert sind, das durch unser Hirn pulst - für uns alle in seinem weltweiten Publikum - besteht die ewige Faszination von Bruce ( ich schwöre, dass ich bei keinem einzigen Konzert Bruce! gerufen habe) schlicht und ergreifend darin: Wie schafft man es verdammt noch mal so weit in 50 kurzen Jahren aus Freehold in New Jersey? Es erinnert an den alten Bauer in Maine, der auf die Frage, wie man zur Stadt hinter dem Hügel gelangt, nur sagt, dass es nicht möglich ist. Und wirklich schafft man es weder in Springsteens noch im Leben eines anderen von hier aus nach dort. Doch er, er hat es geschafft. Und wir können es alle bezeugen.

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