Schon ihre Geburt wirkt wie ein Gag aus einem James-Bond-Film, kam sie doch als Claudine Oger 1941 in Paris auf die Welt. Ein missgestalteter Oger wurde sie dann gerade nicht: 1958 erreichte sie, da schon unter dem klangvolleren Namen Claudine Auger, Platz zwei im Miss-World-Wettbewerb und gewann als Miss France. Zum Preisgeld gehörte ein kleiner Auftritt in Pierre Gaspard-Huits Film "Christine" neben Alain Delon und Romy Schneider, und diesen Regisseur hat sie dann auch gleich geheiratet. Auch Jean Cocteau gab ihr einen kleinen Part, im "Testament des Orpheus", danach spielte sie in Filmen wie "Le Masque de fer" mit.
Zu ihrer berühmtesten Rolle kam sie durch Zufall, als ein Bond-Produzent sie auf den Bahamas beim Tauchen sah und sofort engagierte - Unterwasserszenen wurden das Herzstück des Bondfilms "Feuerball" (1965), und darin glänzte sie dann wirklich an der Seite von Sean Connery, als erstes französisches Bondgirl. Es folgten weitere Parts im Spionagegenre, etwa in "Triple Cross" (1966) mit Christopher Plummer, und sogar eine Hauptrolle im blutrünstigen Giallo-Horrorfilm "Bay of Blood" von Mario Bava. Einen ihrer letzten Auftritte hatte sie 1992 schließlich in der Bernd-Eichinger-Produktion "Salz auf unserer Haut" unter der Regie von Andrew Birkin. Wie ihre Agentur am Donnerstag bekannt gab, ist Claudine Auger im Alter von 78 Jahren in Paris gestorben.