Elinor ist eine Frau, die man schon interessant findet, noch bevor man sie gesehen hat. In den ersten drei von insgesamt zwölf Szenen taucht sie gar nicht auf und ist doch die Hauptfigur, weil die anderen drei Personen dieses Stücks nur über sie reden und sich offenbar über sie definieren. Es ist das klassische "Wallenstein"-Prinzip: Friedrich Schiller lässt in seiner Trilogie über den berühmten Feldherrn seinen Titelhelden im ersten Teil auch noch nicht auftreten, sondern ihn erst einmal von den Männern im Soldatenlager beschreiben und rühmen und so seine Aura aufbauen. Das hebt die Spannung. Man will ihn dann endlich sehen.
Maxim-Gorki-Theater Berlin:Die mit dem Wolf heult
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In der israelischen Eso-Wüste mit biblischen Anklängen: Lover Greg (Doğa Gürer) und die aus Berlin angereiste Gabriella (Vidina Popov).
(Foto: Ute Langkafel)Yael Ronen und Orit Nahmias stimmen am Berliner Maxim-Gorki-Theater einen "Blood Moon Blues" an.
Von Christine Dössel
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