Pop:Gut gealtert

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Es ist nie zu spät: Als fehlendes „Bindeglied zwischen Nick Drake, Ray Davies und Bob Dylan“ wurde Bill Fay erst im Rentenalter wiederentdeckt. (Foto: Dead Oceans)

Ein aufwendig produziertes Album floppte 1971 – doch Jahrzehnte später kam der Ruhm: Der in den vergangenen Jahren wiederentdeckte Songwriter Bill Fay ist nun mit 81 Jahren gestorben.

Von Max Florian Kühlem

Als der Sänger, Pianist und Songwriter Bill Fay vor einem Jahr dem Guardian eins seiner raren Interviews gab, vermutete er, dass es wahrscheinlich sein letztes sein würde: „Die Parkinson-Krankheit hat mich schwer erwischt.“ Jetzt ist es traurige Gewissheit: Bill Fay sei am Morgen des 21. Februar friedlich in London verstorben, erklärte sein Label Dead Oceans am Sonntag „mit großer Trauer“. Die Geschichte des Musikers ist so erstaunlich wie die seines amerikanischen Kollegen Sixto Rodriguez, der erst im hohen Alter wiederentdeckt wurde. Sogar noch erstaunlicher: Bill Fay war über 40 Jahre nach dem Verschwinden aus der Musiklandschaft eine zweite Karriere beschieden – und die drei Alben, die er im hohen Alter aufnahm, sind ausnahmslos von schlichter, stiller Schönheit, zutiefst berührend.

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