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Feuerrote Haare und blütenweiße Haut - das sind die Markenzeichen von Barbara Meier. Die 21-Jährige gewann im vergangenen Jahr in Heidi Klums "Germany's Next Topmodel"-Casting-Show. Die Bilder einer Blitzkarriere.
Von wegen Models sind dumm. Gegen dieses Vorurteil wehrt sich Barbara Meier vehement. Schließlich studierte sie vor ihrer Spontanteilnahme am Casting zu "Germany's Next Topmodel" (GNTM) Mathematik an der Fachhochschule in Regensburg. Von der GNTM-Jury bekam die Ambergerin sogar zu hören, sie sei zu rational und suche immer nach mathematisch-logischen Lösungen. Meier: "Sie sagten, ich solle die Mathematik dort lassen, wo sie hingehört und nicht versuchen, alles zu erklären. Es nützt ja auch nichts, über die Ursachen von Emotionen nachzudenken, die sind einfach da."
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Text: Sarah Ehrmann
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Drei, die wissen, wie's geht: Heidi Klum, Selbstvermarkterin Nummer 1, hat inzwischen wohl schon für so ziemlich alles Werbung gemacht: Autos, Hamburger oder Gummi-Drops. Auch Barbara ist auf dem besten Weg zum Werbemaskottchen. Ob für Schokoriegel, Haarshampoo oder Klamotten - die Firmen schmücken sich mit dem kühlen Nicole-Kidman-Charme und der roten Mähne der Schönen. Auch Lena Gercke, das erste "Next Topmodel" modelt erfolgreich und bestand - ganz nebenbei - ein Jahr nach ihrem Sieg in der TV-Show die Abiturprüfungen.
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Auf ihrer Homepage schreibt Barbara, dass ihr das "Lösen komplizierter, logischer Denkaufgaben" schon immer großen Spaß gemacht habe - "auch wenn das die wenigsten Menschen nachvollziehen können." Vielleicht wird sich am mathematischen Desinteresse der Nation ja bald etwas ändern, schließlich ist das kluge Model ist in diesem Jahr offizielle Botschafterin für das Jahr der Mathematik.
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In der Klum'schen Modelshow gab es für Barbara andere schier unüberwindbare Hindernisse - da half auch höhere Wissenschaft nichts. Das Dschungelshooting auf einem Rüsselgiganten zusammen mit einem halbnackten Langhaar-Tarzan behagte der Jane-für-einen-Tag gar nicht.
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Foto-Shootings auf Eisklötzen, mit Glatzkopf-Perücken oder als Super-Woman - Heidi forderte den Model-Anwärterinnen in der Quotenrekorde brechenden Show so einiges ab. Da rollten sogar bei der sonst so zurückhaltend-gefassen Barbara ab und zu die Tränen. Doch am Ende...
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... hat's offenbar trotzdem gereicht. Barbara setzte sich im Finale gegen Anne-Kathrin ("Anni") Wendler und Hana Nitsche durch - und bekam den heißersehnten Modelvertrag. Seither jettet sie von Paris nach Mailand und Kapstadt und wieder zurück.
Auch wenn sie manchmal, wie auf diesem Bild, ein Mathematik-Jahr-Kleid aus Möbiusbändern trägt - privat scheint Barbara eher allürenfrei zu sein. Sie schwärmt in Interviews vom "schönen Oberbayern". In ihrer freien Zeit versuche sie so viel Zeit wie möglich mit ihren Freunden zu verbringen, schreibt sie auf ihrer Homepage. Außerdem "freue ich mich jedesmal, wenn wir zusammen durch Regensburgs tolle Altstadt bummeln, Spieleabende machen oder gemeinsam kochen".
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Im sueddeutsche.de-Interview traf Barbara Meier endlich einmal einen Gleichgesinnten: den Astrophysiker Harald Lesch (links). "Ich hatte immer Spaß an Mathe, wollte mehr lernen und mehr wissen - und war damit immer einsam", erzählte sie. Und war deshalb auch gar nicht böse, als Lesch sie aus mathematisch-anschaulichen Gründen mit einem Brikett verglich. Schließlich war Leschs anschließendes Kompliment ja auch ganz allein auf gemünzt: "Möbiusbänder sind ein Maß der Unendlichkeit, aber die Schönheit einer Frau ist mehr als unendlich." Ach, du schöne schnöde Wissenschaft.
Foto: Kammermayer
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Und ganz deutsch und ganz Heidi-like ist auch das Lieblingsessen der Süddeutschen: "Ich esse eigentlich sehr viele Sachen gerne und am allerliebsten das Essen zuhause bei meiner Mutter. Bei meinem Lieblingsgericht kommen dann auch ganz deutlich meine bayerischen Wurzeln durch: Sauerkraut mit Bratwürstln."
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Vegetarierin ist sie zwar nicht, aber im sprichwörtlichen Sinn kann Barbara keiner Fliege etwas zu Leide tun. Die Foto-Session, in der sie es Juror Peyman Amin mal so richtig zeigen durfte, wollte und wollte einfach nicht richtig gelingen. "Ich bin nicht so", jammerte Barbara damals.
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Die Zeit der Enttäuschungen und der messerschaften Kritik ist jetzt aber offenbar endlich vorbei. Das Klum-Model tingelt inzwischen von Gala zu Gala, lächelt auf dem roten Teppich während der "Sex and the City"-Premiere, posiert mit Jimi Blue Ochsenknecht beim "Young Faces Award" und plaudert mit Dita Von Teese. Auf ihrer Homepage hält sie ihre Fans auf dem Laufenden über Kampagnen, Events und Gesprächspartner. Gleichzeitig dient das Forum jungen Modelanwärterinnen zum produktiven Informationsaustausch über elementare Fragen des Business: "Ich bin Muslime und kann eben nicht diese sogesagte Nacktfotos machen. Aber ich will Topmodel werden!! Das ist das einzige was ich kann", schreibt eine 16-Jährige. Leider hat Topmodel Barbara bisher noch nicht auf diese brennende Frage geantwortet.
Foto: Screenshot: barbarameier.com
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Offenbar hat der Rotschopf nämlich ganz andere Probleme: "Man denkt vielleicht, Frauen, die Mathe studieren, sind ungepflegt und tragen schlampige Klamotten. Aber das ist überhaupt nicht so", stellte sie im sueddeutsche.de-Interview ein für alle Mal klar. Aber Barbara, das sehen wir doch.
Foto: ddp