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Nicht nur Otti Fischer wird Ruth Drexel vermissen: Die bayerische Schauspielerin galt als liebenswürdig freche Person - vor allem im Alter. Ihr Leben in Bildern.
So kannte und liebte der Fernsehzuschauer Ruth Drexel zuletzt:
Text: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/korc
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Als resolute Resi, die pfiffige Mama des schwergewichtigen "Bullen von Tölz" alias Benno alias Otti alias Ottfried Fischer. Dreizehn Jahre lang, seit 1996, löste das Mutter-Sohn-Duo auf Sat 1, bisweilen in Kooperation, manchmal in heftigem Streit und oft genug getrennt voneinander arglistige Mordfälle im beschaulichen bayerischen Bad Tölz.
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Ruth Drexel sollte dabei eigentlich nur die Mutter des Ermittlers spielen - Fans der Serie erkannten in ihrem rührigen Charakter allerdings die heimliche Hauptrolle, weil die "Resi" mit unerschütterlichem Trotz und Kampfgeist die meisten Lacher erntete in der satirisch angehauchten Serie über bajuwarisch-ländlichen Lebensstil.
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So hat Ruth Drexel also in ihren letzten Lebensjahren noch überregionalem Ruhm erlangt - Bayern und vor allem Münchnern war sie schon lange ein Begriff als die "Mutter Courage" des Volkstheaters.
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Als Intendantin kämpfte sie 13 Jahre lang wie eine Löwin um die chronisch unterfinanzierte Bühne des Münchner Volkstheaters, ...
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... führte Regie, ...
Christine Neubauer und Florian Fitz in dem Theaterstück "Der Marquis von Keith" unter Regie von Ruth Drexel/Foto: Derlath
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... und nahm für ihr Engagement und ihre Schauspielerei viele Preise entgegen. Es ging also auch ohne Fischer, und das schon ziemlich lange: Geboren am 12. Juli 1930 in Vilshofen, als Älteste von drei Geschwistern aufgewachsen im Chiemgau, wollte ihre Mutter, dass sie eine Modeschule besuchte, ein Studium war nicht drin. Die damals 17-Jährige zog "aus Wut und Trotz" nach München, um Schauspielerin zu werden. Ihr Dickkopf hat sich ausgezahlt:
Schauspieler Mario Adorf gratuliert Kollegin Ruth Drexel zur Auszeichnung "Pro meritis scientiae et Litterarum" in München/Foto: dpa
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Drexel wurde an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule aufgenommen, feierte mit 23 Lenzen ihr Debüt an den Münchner Kammerspielen in Arthur Millers "Hexenjagd", ging kurz darauf ans Berliner Ensemble zu Bertolt Brecht und dann zu Peter Stein an die Schaubühne.
Münchens Bürgermeister Christian Ude überreicht Ruth Drexel als Intendantin des Volkstheaters die Medaille "München leuchtet" in Gold/Foto: ahed
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Die TV-Karriere dagegen startete ungewöhnlich spät, dafür aber heftig: Ob als Einzelkämpferin am Kiosk, ...
"Zur Freiheit"/Foto: BR
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... als bayerische Miss Marple, ...
"Agathe kann's nicht lassen"/Foto: ARD
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... oder im Duett:
"Zwei am großen See" mit Uschi Glas/Foto: ARD Degeto/Magdalena Mate
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Beim Zuschauer hinterließ Ruth Drexel in allen Lebenslagen den Eindruck einer liebenswürdig frechen Person - bis ins Alter. Filmsohn Otti Fischer, der ähnlich wie Loriot an seine Filmpartnerin Evelyn Hamann wegen ihrer letzten gemeinsamen Rolle auf Dauer an Ruth Drexel gebunden sein wird, war gerade in Kanada unterwegs, als ihn die Nachricht vom Tod seiner Filmmutter erreichte: "Es ist sehr schwer, Worte zu finden, wenn sich ein Mensch, der einen ein großes Stück des Weges begleitet hat, für immer verabschiedet. Ohne sie wäre ein Teil meines Lebens und ein Teil der Kultur des bayerischen Volksschauspiels sicher weniger erfolgreich verlaufen."
Sat 1 ließ verlautbaren, "Der Bulle von Tölz" werde nun vermutlich nicht fortgesetzt werden. Die Serie war vor kurzem mit neuen Folgen wegen der großen Beliebtheit auf einen besseren Sendeplatz verlegt worden, nachdem wegen der Krankheit Ruth Drexels pausiert worden war. Der Sender zitiert Otti Fischer mit den Worten: "Mir bleibt nur laut zu rufen: Servus Mama! Der Benno und der Ottfried denken an Di!"
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