Bildergalerie:Die Kleinwagen-Typologie

Erwin Huber befürchtet ein "Volk von Kleinwagenfahrern". Kann gar nicht sein. Falls aber doch: Welcher Miniaturtyp sind Sie eigentlich?

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Kleinwagen Huber

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Lieb: der Lupo-Fahrer

Wenn ein Auto aussieht wie ein depressiver Dackel, spricht das zugleich auch für eine hervorragende Öko-Bilanz. Schon deshalb ist es ein Rätsel, warum sich der Lupo als 3-Liter-Vehikel bisher so schlecht verkauft hat. Andererseits wird er vermutlich gerade deshalb von einigen herzensguten Menschen in die mehrfach linksdrehende und solar aufgerüstete Garage in Lehmziegelbauweise aufgenommen. Den Lupo fährt, wer Respekt vor Minderheiten und Mitleid mit einem Auto hat, das dem Namen nach eigentlich ganz gerne ein Wolf wäre.

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Kleinwagen Huber

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Clever: der Mini-Fahrer

Der Mini wird nicht umsonst von BMW hergestellt, also von einer Firma, welche die Freude am Fahren schon immer gern mit der Freude am Überschallflug gleichgesetzt hat. Deshalb tut der Mini auch nur, als wäre er ein kleines, sparsames Green-Glamour-Auto. In Wahrheit kann man dieses Auto mit seinen schwellenden Blechbrüsten auch so durch die Stadt orgeln, dass der Spritverbrauch eines Maybach dagegen wie eine Greenpeace-Empfehlung wirkt. Der Mini ist das Fahrzeug für Leute, die auch bei der Ökologie dringend Wert auf echtes Understatement legen.

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Kleinwagen Huber Kohl

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Cool: der Smart-Fahrer

Wenn es ein Designer-Auto gibt, das diesen Namen verdient (analog zur Designer-Brille und zum Designer-Sofa), dann ist es der Smart in seiner Ur-Form. Also als Zweisitzer, der aber bis zu drei Tüten Milch zusätzlich problemlos Platz bietet. Der Smart empfiehlt sich für Leute, die gerne aussehen wie angehende Werber, abgehende Unternehmensberater - oder schlicht wie Typen, die wissen, wer einem für eine närrische Internetidee ein paar hundert Millionen Dollar aufs Auge drückt. Helmut Kohls Netzwerk hieß zwar nicht Web 2.0, sondern CDU, aber auch dort wusste er, wie man den Cashflow am Laufen hält. Kohl war halt schon immer ein ziemlich smarter Typ.

Foto: Reuters

Kleinwagen Huber

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Wertkonservativ: der A-Klasse-Fahrer

Die Sache mit dem Elch war seinerzeit ja eine ganz üble Sache. Die A-Klasse von Mercedes kippt also um, wenn man mal eben einem dahergelaufenen Elch ausweicht? Stimmt gar nicht. Tests haben eindeutig ergeben, dass vor allem die Elche umkippen, wenn man ihnen nicht ausweicht. Heftiges Rütteln am Lenkrad oder nervöse Bremsmanöver passen auch gar nicht zu einem Mercedes-Fahrer, der sich seiner Unerschütterlichkeit bewusst ist. Außerdem ist die A-Klasse so angenehm hoch gebaut, dass man sie auch sehr gut mit Haltung und Hut fahren kann. A-Klasse-Fahrer wissen solche Traditionen zu schätzen.

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Kleinwagen Huber

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Weltläufig: der Lancia-Y-Fahrer

Wer einen Y fährt (am besten einen, der ziemlich alt ist - also noch nicht so aussieht wie ein mürrischer Delphin ohne Flossen), gibt sich schon von ferne als Italiener im Geiste zu erkennen. Noch nie war im Y, der sich als Lancia von allen Fiat-Produkten so demonstrativ abhebt, als wolle er mit der ärmlichen Verwandtschaft im Süden nichts zu tun haben, etwas anderes zu hören als Paolo Conte. Und wer als Y-Fahrer im Straßencafé bezahlt, der lässt gerne großzügig ein Trinkgeld mit weltläufiger Grandezza springen: "Elf Euro 80?" - "Mach mal Dodici, Luigi!"

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