Bildband:Die Big Data des Pop

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Die Popmusik ist ein gigantisches Reservoir von unnützem Wissen, ein Paradies der Info-Grafik.

Von Jens-Christian Rabe

Die Popmusik ist ein gigantisches Reservoir an unnützem Wissen. Für ihren Band "Musicology" haben es nun die britischen Journalisten Daniel Tatarsky, Ian Preece und der Illustrator Robin Richard (Prestel Verlag, 176 Seiten, 29,95 Euro) in ein paar grandios überflüssige und einige famos pointierte Infografiken gegossen. Die am häufigsten bei Spotify gespielten Songs mit Farben im Titel zum Beispiel sind wohl nicht einmal ein Fall für ein Gaga-Quiz deluxe. Ebenso wie Namen und Karriere-Eckdaten von Tribute-Bands wie den "Rolling Clones" oder "No Way Sis". Oder die Länge der meistverkauften britischen Pop-Singles. Anderes allerdings, wie die Grafik zu den weltweiten Vinylplatten-Verkäufen seit 1973, zerlegt ganz ernsthaft allzu lieb gewonnenes Gerede der Gegenwart auf einen Blick: Gegenüber den Vinylverkäufen der Siebziger und Achtziger (im Spitzenjahr 1981 wurden weltweit 1,2 Milliarden Platten verkauft) nimmt sich etwa die viel beschworene aktuelle Vinyl-Renaissance sehr mickrig aus. Heute werden bloß noch zwischen 30 und 40 Millionen Schallplatten verkauft.

Auch der oft beklagte Anstieg des Durchschnittstempos der erfolgreichsten Pop-Songs erscheint viel weniger dramatisch, wenn man sieht, dass das Tempo in den Achtzigern schon mal ähnlich hoch war und danach erst einmal zwei Jahrzehnte lang wieder zurückging. Und auch die Grafik, welche die Beliebtheit von Stars auf Streaming-Diensten und Social Media vergleicht, ist eine schön lakonische Lektion darüber, was wir heute alles wissen sollten, wenn wir über Pop reden.

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