Bibliotheken - Dresden:Alte Schriften zurück in Landesbibliothek

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Dresden (dpa/sn) - Neun verschollen geglaubte Schriften aus der Reformationszeit sind an die Sächsische Landesbibliothek (SLUB) in Dresden zurückgekehrt. Sie wurden auf dem Dachboden des Museums Alte Pfefferküchlerei in Weißenberg entdeckt, wie die SLUB am Mittwoch mitteilte. Der Direktor des Hauses, Sebastian Walther, hatte sie zufällig dort gefunden. Die Predigt- und Erbauungsschriften aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert zählten zu den Kriegsverlusten der Landesbibliothek. Es sei ein kleines Wunder, dass diese Schätze durch die Jahrhunderte erhalten geblieben seien, so Walter.

In den Schriften befinden sich laut Bibliothek handschriftliche Vermerke, die Einblicke in die Zeit der Reformation ermöglichen. Darunter eine Widmung von Johannes Bugenhagen, der als wichtiger Wegbegleiter Martin Luthers galt. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Landesbibliothek rund 7400 Predigt- und Gebetbücher. Seit 1945 gelten knapp 24 Prozent von ihnen als Kriegsverluste.

Insgesamt fehlen der Bibliothek bis heute mehr als 200 000 Bücher, Handschriften und Karten. Zum Teil wurden sie während des Angriffs auf Dresden im Jahr 1945 vernichtet, teilweise wurden sie kurz nach Kriegsende nach Russland gebracht. Der Verbleib vieler Werke sei ungeklärt, hieß es.

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