Eine brachiale Blaskapelle, ein paar Tänzerinnen und ein prächtiges Nofretete-Kostüm, mehr ist nicht nötig für den größten Auftritt, den die Welt seit Langem gesehen hat. Vorausgesetzt natürlich, die Blaskapelle hat Basstrommeln so groß wie kleine Badepools, die Tänzerinnen brennen wirklich an allen Enden - und den Nofretete-Glitzer-Irrsinn trägt Beyoncé, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Überhaupt dieser Blick, mit dem Beyoncé zu Beginn ihres Coachella-Konzerts im vergangenen Jahr, das gerade als Netflix-Doku "Homecoming" erschienen ist, aus dem Dunkel auf die Bühne schreitet: sehr entschlossen und verrückt glamourös, und doch nicht dominant oder herablassend. Kein Herrscherblick ist das, auch nicht der einer guten Königin. Es ist der Blick einer unendlich stolzen Botschafterin einer ganzen Kultur, die weiß, dass ihre Zeit gekommen ist. Wer also glaubt, es sei wirklich eine gute, zukunftsweisende, einigende Idee, die Identitätspolitik noch aufzuhalten, der sollte sich diesen Konzert-Film lieber nicht ansehen.
Beyoncé:Ikone unserer Zeit
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Immer wieder heißt es, es gäbe keine echten Stars mehr, doch Beyoncé ist weit mehr als das. Ihre Auftritte sind Demonstrationen, ihre Songs Manifeste. Ein Netflix-Film dokumentiert das. Mit Wucht.
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