65. Berlinale:Goldener Bär geht an iranischen Film "Taxi"

65. Berlinale - Preisverleihung

Die Nichte des Regisseurs Jafar Panahi, Hanna Saeidi, hält den Goldenen Bären für den Film ´Taxi" von Jafar Panahi in der Hand. Der regimekritische Regisseur darf sein Heimatland nicht verlassen.

(Foto: dpa)
  • Der Film "Taxi" von dem regimekritischen iranischen Regisseur Jafar Panahi hat den Goldenen Bären gewonnen.
  • Einen Silbernen Bären gab es für die beste Kameraführung in dem deutschen Film "Victoria".

Goldener Bär geht in den Iran

Der iranische Film "Taxi" von Jafar Panahi hat bei der 65. Berlinale den Goldenen Bären gewonnen. Panahi hatte den Film trotz Berufsverbot in seiner Heimat gedreht. Er selbst durfte nicht zu dem Festival kommen. Sein halbdokumentarischer Film über das schwierige Leben in Teheran wurde an den iranischen Behörden vorbei aus dem Land geschmuggelt. Der Film sei "ein Liebesbrief ans Kino", sagte Jury-Präsident Darren Aronofsky bei der Verkündung des Gewinners.

Als beste Darstellerin ehrte die Jury Charlotte Rampling, als besten Darsteller Tom Courtenay. Sie spielen in "45 Years" ein älteres Paars, dessen Liebe nach 45 Ehejahren auf die Probe gestellt wird.

Der Preis für die beste Regie ging an den Rumänen Radu Jude für "Aferim!" sowie an die polnische Filmemacherin Malgorzata Szumowska für "Body".

"Victoria" wird für künstlerische Leistung ausgezeichnet

Der Kamera-Mann des deutschen Films "Victoria", Sturla Brandth Grøvlen, erhielt einen Preis für seine herausragende künstlerische Leistung. Das Besondere an dem Thriller von Sebastian Schipper: Er wurde ohne Unterbrechung in einer einzigen Einstellung gedreht.

Auch die Kamera-Männer des russischen Films "Under Electric Clouds" wurden mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Der Silberne Bär als Großer Preis der Jury ging an die chilenische Produktion "El Club" ("Der Klub") von Pablo Larraín. Er erzählt die dunkle Geschichte einer Gruppe von Priestern, die in einem Haus der chilenischen Küste leben.

Den Alfred-Bauer-Preis bekam "Ixcanul Volcano" von Jayro Bustamante aus Guatemala. Das Drama "Ixcanul Volcano" aus Guatemala wurde mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.

Kleine Produktionen machten das Rennen

Bei der Jubiläums-Berlinale machten vor allem kleine Produktionen das Rennen - während die Kino-Altmeister Terrence Malick, Werner Herzog und Peter Greenaway leer ausgingen. Zumindest letzterem hätte man für seine furiose Filmbiografie "Eisenstein in Guanajuato" einen Preis gegönnt.

Insgesamt 19 Filme hatten in diesem Jahr im Wettbewerb um den Goldenen sowie sieben Silberne Bären gestanden. Am Sonntag geht das Filmfestival offiziell zu Ende.

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