Berlin war nicht Babylon:Jut jesehen, Herr Issiwu

"Ich bin eine Kamera mit offenem Verschluss, ganz passiv, ich nehme auf, ich denke nicht." Ein Hörspiel nach Christopher Isherwoods Roman "Leb wohl, Berlin".

Von Jens Bisky

Jeder kennt Sally Bowles aus dem Film "Cabaret". Liza Minelli hat die kess egozentrische Schauspielerin, die im Berlin der frühen Dreißigerjahre ihren Weg durchs Leben sucht, so berühmt gemacht, dass sie seitdem die anderen Figuren aus Christopher Isherwoods "Leb wohl, Berlin" verschattet. Sie wieder ans Licht zu holen und die Geschichten aus der freizügigen, verrückten Stadt am Vorabend ihrer Selbstzerstörung neu zu intonieren, Isherwoods Text jenseits von "Cabaret" zu seinem Recht zu verhelfen, ist das Ziel eines Hörspiels des Hessischen Rundfunks. Das Ergebnis ist auf beglückende Art ernüchternd.

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