Renaissance-Schau in Berlin:Der Ramsch der großen Meister

Renaissance-Schau in Berlin: Raffaels Dresdener Sixtinische Madonna. in schlechtester, wenn auch neuester Reproduktionstechnik.

Raffaels Dresdener Sixtinische Madonna. in schlechtester, wenn auch neuester Reproduktionstechnik.

(Foto: COFO)

Digitaldruck, "Projection Mapping", Styropor: Eine Ausstellung mit aufbereiteten "berühmtesten Werke der Renaissance" bringt den schlechten Geschmack hin, wo er hingehört, nach Berlin.

Von Johanna Adorján

Man stelle sich mal ein Spannbettlaken vor. Und dieses bedrucke man nun in Gedanken digital mit einem Meisterwerk der Renaissance. Nehmen wir der Einfachheit halber die "Mona Lisa". Die kennt jeder. In Originalgröße, wie sie im Louvre hängt, also eher klein. Den Rest vom Laken brauchen wir nicht mehr, kann einfach weg. Die auf den Stoff gedruckte Mona Lisa aber, die rahmen wir jetzt. Goldrahmen. Bisschen klobig, das macht gleich was her. So. Prima. Aber was machen wir jetzt mit dem Dings, dem Bild - ein Gemälde ist es ja nicht? Was ist die zündende Businessidee? Ob sich wohl eine Zahnarztpraxis dafür interessieren könnte, fürs edle Ambiente im Wartezimmer? Oder eine Versicherung, als Eye-Catcher im Executive Floor? Es wird sich ja wohl keine Institution finden, die Digitalnachdrucke berühmter Renaissancegemälde gegen Eintrittsgeld zeigt. Obwohl? Vielleicht ja in Berlin?

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