Wenn Intendanten nach einer gelungenen Opernpremiere im Foyer eine kleine Rede halten, wollen sie in der Regel die beteiligten Künstler feiern und für gute Laune sorgen. Philip Bröking und Susanne Moser, die Intendanten der Komischen Oper Berlin, machten nach Barrie Koskys hinreißend beschwingter Horror-Comic-Show „Sweeney Todd“ am vergangenen Sonntag etwas anderes. Sie nutzten ihre Ansprache für eine Abrechnung mit der Kulturpolitik des Berliner Senats: „Trotz aller guten Argumente, die wir in den letzten Wochen und Monaten ausgetauscht haben, drohen der Kultur insgesamt und der Komischen Oper insbesondere überproportional massive Einsparungen.“ Das war mehr als die üblichen Klagegesänge aus der Subventionskultur. Es war, man muss das so drastisch sagen, ein Hilfeschrei, und das nicht ohne Grund.
Berlin:Die drastischen Kürzungen werden die Kultur auf Dauer beschädigen
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Der Berliner Kultursenator Joe Chialo agiert erstaunlich unprofessionell, aber auch die Branche muss endlich erkennen: Solidarität einfordern kann nur, wer selbst solidarisch ist.
Von Peter Laudenbach
Kulturpolitik:Wo bleibt der gute Plan?
Es wird gekürzt, es wird gespart, doch wie es mit ihrer Arbeit weitergeht, wissen viele Berliner Künstler nicht - und demonstrieren. Es ist ein Hilferuf an die Hauptstadt und an einen wirkungslosen Kultursenator Chialo.
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