Ausstellungen: Die 90er in Berlin:„Bonjour, ihr süßen Zaubermäuse“

Lesezeit: 6 Min.

Der große Rave vor den Ruinen: Annette Hauschild, „Verhüllter Reichstag, letzte Nacht, Berlin", 1995. (Foto: Annette Hauschild/OSTKREUZ; Christo und Jeanne-Claude, Verhüllter Reichstag, Berlin, 1971–1995 © Christo and Jeanne-Claude Foundation, VG Bild-Kunst, Bonn, 2024)

Sind die Neunziger wirklich schon vorbei? Nicht nur eine sehr erfolgreiche Ausstellung in Berlin erinnert gerade an ein wildes Jahrzehnt voll Aufbruch und Abbruch, Utopie und Gewalt.

Von Peter Richter

Diese Freude in den Gesten. Und diese Furcht in den Blicken. So viel Hoffnung. Und so viel Gewalt. Die Imbisswagen in den Baulücken. Anzüge und Businesskostüme, die wie frisch gesetzte Segel im Westwind flattern. Aber auch die Reichskriegsflagge, bierbauchschlaff, an der Raufaserwand. Und die türkische vor einem Trödelladen in Neukölln. Dazwischen – weiß auf einen Altbau gemalt und von Sibylle Bergemann samt irre geschäftigem Kleinkind davor fotografiert – ein Gruß an praktisch alle, die sich damals unsicher und reizüberflutet in das erste Jahrzehnt nach dem Mauerfall vortasten mussten: „Bonjour, ihr süßen Zaubermäuse“ …

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