Nachruf:„Alf“-Schauspieler Benji Gregory ist tot

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Benji Gregory (unten links) spielte in mehr als 100 Folgen Brian, jüngstes Kind der Serienfamilie Tanner, in der Sitcom „Alf“ (1986 bis 1990). (Foto: dpa)

Der ehemalige Kinderstar spielte den Sohn Brian in der beliebten Sitcom. Jetzt ist er im Alter von 46 Jahren gestorben.

Von David Steinitz

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der ehemalige Kinderstar Benji Gregory bereits vor knapp vier Wochen im Alter von 46 Jahren gestorben. Am 13. Juni wurde er tot in seinem Auto auf dem Parkplatz einer Chase-Bankfiliale in Peoria im US-Bundesstaat Arizona aufgefunden. Auch sein Hund Hans habe tot in dem Wagen gelegen. Das bestätigte seine Schwester Rebecca Hertzberg-Pfaffinger der New York Times. Man vermute, dass Herrchen und Hund eingeschlafen und dann an einem Hitzschlag gestorben seien. Die gerichtsmedizinische Untersuchung des Todes stehe aber noch aus.

Gregory, Jahrgang 1978, kam in Los Angeles zur Welt. Er war noch im Grundschulalter, als er sich Mitte der Achtzigerjahre gegen sehr viele Mitbewerber durchsetzte und eine der Hauptrollen in der Sitcom „Alf“ bekam. Zwischen 1986 und 1990 spielte er in über 100 Folgen Brian, das jüngste Kind der Familie Tanner, bei der der Plüsch-Außerirdische Alf vom Planeten Melmac unterkommt und Chaos verursacht.

Nach seiner kurzen Hollywoodkarriere ging er zum Militär

Durch kleine Filmrollen, unter anderem in der Komödie „Jumpin’ Jack Flash“ mit Whoopi Goldberg, hatte Gregory bereits vor der Hitserie etwas Filmerfahrung gesammelt. Sein Vater, sein Onkel und seine Schwester waren ebenfalls Schauspieler, seine Großmutter wurde seine Agentin. Im „Alf“-Casting, berichtete er später in Interviews, habe es zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem anderen Jungen um die Rolle des Brian gegeben, das er schließlich gewonnen habe. Vielleicht auch, weil er als Kind ein bisschen aussah wie das Mad-Maskottchen Alfred E. Neumann.

Nach der Schule und in den Ferien stand er dann vier Jahre lang so oft vor der Kamera, dass er irgendwann fast schon vergessen habe, dass es sich bei Alf um eine Puppe handelte. Er habe die Rolle nie bereut, aber: „Als ‚Alf‘ abgesetzt wurde, war das eine Erleichterung. Ich wollte keine weiteren Folgen mehr machen.“ Am „Alf“-Kinofilm (1996) und der auf der Sitcom basierenden Zeichentrickserie war er nicht beteiligt.

Genau wie beim Rest seiner „Alf“-Familie war die Serie gleichzeitig Anfang und Ende seiner Hollywoodkarriere, zumindest mehr oder weniger. Gregory spielte noch ein paar winzige Rollen in anderen TV-Serien, arbeitete auch als Synchronsprecher und zog sich dann irgendwann ganz aus dem Filmgeschäft zurück.

Mit dem Geld, das er als Kinderstar verdient hatte, finanzierte er später sein Studium am Academy of Art College in San Francisco. Dann ging er zum Militär. 2003 schrieb er sich bei der US Navy ein und wurde dem Flugzeugträger USS Carl Vinson zugeteilt, den er 2005 aus gesundheitlichen Gründen wieder verließ; spezialisiert hatte Gregory sich während dieser Zeit auf Meteorologie und Meereskunde. 2006 beendete er laut Variety seinen Militärdienst ganz und heiratete seine Frau Sarah.

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