Der amerikanische Literaturwissenschaftler Harold Bloom erzählte bei seinen Soirées gern die Anekdote, wie er einmal den Auftrag erhielt, den Campus-Besuch eines obskuren israelischen Historikers zu koordinieren, von dem nie jemand gehört hatte. Der Gast tauchte mit seiner Frau und seinen drei Söhnen auf, düpierte jeden, der ihm über den Weg lief, und fegte über den Campus wie sein eigener Hofstaat. Der Namen des Historikers war Benzion Netanjahu, und dessen mittlerer Sohn Benjamin, der derweil durch Harold Blooms Wohnzimmer turnte, wurde später israelischer Ministerpräsident.
Joshua Cohens Roman "The Netanyahus":Die Erfindung der israelischen Rechten
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Benzion Netanjahu (links) 1976 bei der Beerdigung seines ältesten Sohns Jonathan mit dem damaligen Verteidigungsminister Schimon Peres (Mitte) und Premierminister Jitzchak Rabin.
(Foto: MAX NASH/AP)Joshua Cohens Roman "The Netanyahus" ist komisch, neurotisch und die Ideengeschichte, die man jetzt lesen muss.
Von Felix Stephan
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