Opernstar Benjamin Bernheim:Der neue Pavarotti

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  • Benjamin Bernheim ist erst 34 und besitzt die schönste Tenorstimme seit Luciano Pavarotti. Das französische wie das italienische Repertoire sing er subtil, mühelos, klangfarbenberauscht.
  • Vorstellungskraft ist dabei der Zentralbegriff für Bernehim: dauernd befasst er sich mit den Geschichten hinter den Rollenschicksalen.
  • Weil er häufig nicht das gängige Rollenklischee erfüllen will, wird ihm ein intellektueller Zugang vorgeworfen. Ihn darauf zu reduzieren wird ihm jedoch nicht gerecht.

Von Reinhard Brembeck

Er sieht viel älter aus, ist aber erst 34 und besitzt die schönste Tenorstimme seit Luciano Pavarotti, mit dem er ansonsten nichts gemeinsam hat. Denn Benjamin Bernheim ist trotz des Namens Franzose und im Gespräch leidenschaftlich begeistert für die französische Oper, die es im internationalen Klassikbetrieb nach wie vor schwer hat. Weil es nur wenige international bekannte Muttersprachlersänger gibt und weil das französische Repertoire von Ausländern in der Regel à l'italienne gesungen wird, also direkt, triumphierend, kraftstrotzend. Bernheim nennt das beim Gespräch in der Garderobe der Münchner Staatsoper ein Singen mit Testosteron, das "impérial" sei, herrschaftlich. Das ist seine Sache nicht. Denn Bernheim singt selbst das italienische Repertoire subtil, mühelos, klangfarbenberauscht, intellektuell raffiniert. Das macht ihn zum absolut beglückenden Sonderfall, zum Mann der Stunde.

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