Eine Frau, die Hammond-Orgel spielt? Was ist denn das? Kirchenmusik?
Nein, alles andere als das. Mit elf Jahren hat die Münchnerin Barbara Dennerlein das von Laurens Hammond (1895-1973) entwickelte Instrument für sich entdeckt. Heute gehört sie auf der Hammond-B3 zu den besten Jazz-Musikern der Welt. In ihrem Haus in Putzbrunn finden sich gleich mehrere dieser elektromechanischen Dinger mit Pedalen und Registern, auf denen es sich fantastisch swingen lässt.
Für die Süddeutsche Zeitung am Wochenende hat Barbara Dennerlein exklusiv für Abonnenten ihr Fotoalbum geöffnet - jetzt digital lesen.
Ihre ersten Konzerte gab Dennerlein Mitte der siebziger Jahre in Münchner Clubs. Da war sie erst 15. Schon bald spielte sie in einer Liga mit dem weltberühmten Jazzorganisten Jimmy Smith und auch der österreichische Klassikpianist Friedrich Gulda bat, mit ihr gemeinsame Konzerte geben zu dürfen. Bereits als junge Frau trat Dennerlein im New Yorker Blue Note Jazz Club auf, große, bedeutende Plattenlabels wie Verve nahmen sie unter Vertrag.
Lange reiste sie mit ihrer mehr als hundert Kilo wiegenden, 70 Jahre alten Hammond-Orgel alleine von Konzert zu Konzert. Bis heute repariert und wartet die Musikerin, die gelegentlich sogar Jazz-Konzerte auf Kirchenorgeln gibt und neben vielen eigenen Stücken auch Filmmusiken komponiert, ihre alten Instrumente selbst.
Unkonventionell und unkommerziell
Da der Jazz mittlerweile allerdings ein Nischen-Dasein führt und auch im deutschen Fernsehen kaum noch Beachtung findet, ist Barbara Dennerlein, 50, deutlich weniger Menschen bekannt als früher. Obwohl es noch immer Fans gibt, die ihr in der ganzen Welt hinterherreisen, um sie wieder einmal live zu hören. Bis heute pflegt Dennerlein ihren eigenen, unkonventionellen und unkommerziellen Stil - und produziert ihre CDs und DVDs ausschließlich selbst.
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