Wenn sich der ehemalige US-Präsident Barack Obama zum Vorkämpfer eines Themas wie Desinformation im Internet aufschwingt, hat das Signalwirkung. Seine Auftritte lösen ähnlich wie der Anblick von John F. Kennedy, Joan Baez oder Bruce Springsteen diesen weltgeschichtlichen Welpeneffekt aus, weil er als Person bei allen Widersprüchen seiner Amtszeit die gute Seite des amerikanischen Zeitalters verkörpert. Er steht für das Amerika, das gegen Imperialismus, Rassismus und Kapitalismus kämpft und damit gegen seine eigenen Fehler. Man hat ihm zwar schon oft vorgeworfen, dass er einer der schlechtesten Ex-Präsidenten in der Geschichte Amerikas sei, weil er sich vor allem um die Buch- und Netflix-Verträge kümmere, mit denen er und seine Frau Michelle sehr reich werden. Aber vielleicht hat er nun seine Rolle gefunden.
Digitales Leben:Schlechtes Netz
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Gefahr für die Demokratie: Barack Obama bei seiner Rede über Desinformation im Internet an der Stanford University.
(Foto: Jessica Christian/dpa)Amerika hadert mit der größten Erfindung seiner Geschichte: dem Internet. Was zu tun ist, weiß jetzt ausgerechnet Barack Obama.
Von Andrian Kreye
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