Steve Lazarides ist ein guter Zeuge, wenn es um den Handel mit Banksy-Bildern geht. Denn er war der erste, der den Graffitikünstler auf den Markt brachte. Heute ist Banksy so berühmt, dass Sotheby's seine Arbeiten nicht nur auf eine halbe Million Pfund taxiert, sondern sie nun auch in einer Verkaufsausstellung in London anbietet. Hält das diese Kunst aus?
Die nächstliegenden Fragen sollte man immer gleich aus dem Weg schaffen, also: Sie kennen Banksys wahre Identität, oder, Mr. Lazarides? "Ja, die kenne ich. Leider."
Steve Lazarides lässt das mal so stehen. Obwohl er nicht ins Detail geht, spürt man, dass das persönliche Verhältnis zu dem Künstler, dem er dabei half, ein Weltstar zu werden, schon mal besser war.
Seit 2009, als sich ihre Wege trennten, hat Lazarides keinen direkten Kontakt mehr zu dem "Guerilla-Sprayer" und Megaseller Banksy gehabt; wenn sie kommunizieren müssen, dann tun sie das über Banksys Firma Pest Control.
Mit kahlgeschorenem Kopf und Sonnenbrille wirkt der Mann, dem man in der S|2-Galerie des Londoner Auktionshauses Sotheby's begegnet, auf den ersten Blick wie ein englischer Wide Boy - geschäftstüchtig, aber nicht unbedingt vertrauenerweckend.
Im Gespräch verströmt er dann aber eher die Verbindlichkeit eines Mayfair-Galeristen. Das passt, Lazarides ist Gründer einer Galerie in Fitzrovia. Vor allem aber war er derjenige, der als Erster Banksys Bilder im Auftrag des Künstlers verkaufte. "Für 50, 100 Pfund", das war um das Jahr 2000 herum.
Der Druck "Pulp Fiction" wurde zum ersten Mal 2004 ausgestellt. Er stammt aus einer Edition mit der Auflage von 150.