Eröffnung der Ballettfestwoche in München:Im Tanzrausch

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Apokalyptische Horrorszenarien: Der Kanadier Andrew Skeels steuert mit "Chasm" die einzige Uraufführung bei. (Foto: Wilfried Hösl)

Das Bayerische Staatsballett startet mit einem fast geglückten Dreiteiler in seine Festwoche.

Von Dorion Weickmann

Der bajuwarische Klampfer am Hofbräuhaus sortiert die Passanten in Windeseile. Wer auf hohen Hacken daherkommt, kriegt ein "Zur Oper geht's da lang" mit auf den Weg, der standardbeschuhte Rest wird zum Biergarten gelotst. Touristen mit Ticket für die Eröffnung der Ballettfestwoche in der Tasche sind dankbar und sparen sich Alkoholgenüsse für später auf. Was sich als nahtlose Fortsetzung des letzten Programmdrittels von "Duato/Skeels/Eyal" empfiehlt. Denn der simpel nach seinen Schöpfern benannte Dreiteiler, mit dem das Bayerische Staatsballett in seine traditionelle Festwoche gestartet ist, pustet am Ende per "Autodance" derart viel optische und akustische Tanzrauschmittel ins Parkett, dass ein paar Leute vorzeitig die Segel streichen. Die Lautstärke muss man ebenso aushalten können wie den hochartifiziellen Rave, der dazu über die Bühne wedelt. Mit Sharon Eyals technogesteuerter Kreation strebt das Hängebrückenprinzip des Abends der Vollendung zu: Auftakt und Finale sind gut gestrafft, dazwischen sackt die Spannung stark ab.

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