Bahnhöfe in Frankreich:Lebensgefühl oder Mall

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Beim Umbau des Pariser Gare du Nord stellt sich die Frage: Wie erweitert man den größten Bahnhof Europas mit täglich 700 000 Passanten, wenn man keinen Platz außenrum mehr hat? (Foto: SNCF Gares&Connexions/Ceetrus/Valode & Pistre Architectes)

Frankreich baut Bahnhöfe - allein im Großraum Paris sollen in den nächsten Jahren 68 neue entstehen. Vor allem bei den TGV-Stationen handelt es sich dabei um gewaltige Bauprojekte.

Von Joseph Hanimann

Sie sind die Symbolbauten des postmodernen Lebensgefühls. Bahnhöfe, vor 50 Jahren ein Auslaufmodell der modernen Architektur gegenüber Flughäfen und Autobahnviadukten, sind heute wieder Prestigeobjekte für architektonische Ambition, zumindest in Frankreich. Die funktionalen Gänge und Hallen der Passagierabfertigung aus den Sechzigerjahren weichen hier den neuen Prototypen des öffentlichen Raums mit integrierter Flaniermeile, Sporthalle, Kinderkrippe, Co-Working-Räumen, Konzert- und Ausstellungssälen. Allein der Großraum Paris bekommt in den nächsten Jahren für das Netz des Grand Paris Express 68 neue Bahnhöfe, entworfen von so bekannten Architekten wie Kengo Kuma, Dominique Perrault oder Elizabeth de Portzamparc. Besonders interessant sind aber die Großbahnhöfe der TGV-Hochgeschwindigkeitslinien quer durchs Land.

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