Internationaler Ibsen-Preis:Schön bissig

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Wenn der indische Gott Ganesh sich von Hitler das Symbol der Swastika zurückholt: Szene aus dem Stück "Ganesh Versus the Third Reich" des australischen Back to Back Theatre. (Foto: Jeff Busby/Back to Back Theatre)

Beim australischen Back to Back Theatre machen Menschen mit Behinderung große Bühnenkunst. In Oslo erhalten sie dafür nun den Ibsen-Preis.

Von Till Briegleb

Scott Price sieht wirklich nicht wie ein SS-Mann aus. Mit seinem Vollbart und dem AC/DC-T-Shirt stellt er sich als das dar, was seinem Selbstverständnis entspricht: als Aktivist für die Rechte von Menschen mit Behinderung und großer Fan von Rockmusik. Einen solchen spielt er im neuesten Stück der australischen Theatergruppe Back to Back Theatre, "The Shadow Whose Prey the Hunter Becomes", das an diesem Samstag in Oslo gezeigt wird, wo die Company mit dem Internationalen Ibsen-Preis ausgezeichnet wird. Auch das große Tourneestück der Gruppe "Ganesh versus the Third Reich" wird das Back to Back Theatre im Rahmen der Preisverleihung zeigen. Da spielt Scott einen Schergen Hitlers. Ein Friseur sorgt zwischen den beiden Inszenierungen für eine Komplettverwandlung. Der Bart muss ab. Aus dem Aktivisten wird ein Nazist.

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